Donnerstag, 9. August 2007

Auch wenn Weizen nicht auf Bäumen wächst...

Ich kann nichts dafür, dieser Mensch inspiriert mich! :)
Ich habe jetzt Die Macht der Computer und die Ohnmacht der Vernunft fertig zusammengefasst, aber ein Gedanke (S. 45) lässt mich nicht los:
Darum geht es um die Erschaffung der Uhr, einer autonomfunktionierenden Maschine. Obwohl die meisten dies als eine große technische Weiterentwicklung ansehen würden (wo wären wir schließlich heute, wenn es keine Uhren gäbe?!), sieht er das als eine VERARMUNG gegenüber der früheren Erfahrung:
"Diese neu geschaffene Wirklichkeit [war und bleibt] im Vergleich zu früheren eine Verarmung, denn sie beruht auf einer Verwerfung jener direkten Erfahrungen, die die alte Wirklichkeit im Grunde konstituierten und deren Basis ausmachten. Man verwarf das Hungergefühl als Anreiz zum Essen; stattdessen nahm man seine Mahlzeiten ein, wenn ein abstraktes Modell einen bestimmten Zustand erreicht hatte, das heißt, wenn die Zeiger einer Uhr auf bestimmte Marken auf dem Ziffernblatt wiesen."

Das stimmt mich sehr nachdenklich.
Virtual Reality, Second Life, die Welt der Computerspiele, die Nintendo Wii: geniale technische Entwicklungen.
Notwendig, m.E., allein schon deshalb, weil wir eine Lebenswirklichkeit geschaffen haben, in der wir ohne diese Hilfsmittel gar nicht mehr auskommen.
Aber hat er Recht, wenn er behauptet, dass wir immer weiter verarmen, statt immer reicher zu werden?