Freitag, 21. Dezember 2007

Studivz...

... verändert seine Datenschutzbestimmungen.
Ich habe mir das tatsächlich mal durchgelesen, da die Nachrichten in der Presse und das, was studivz einen zuschickt ja grundlegend verschieden ist!
Es stimmt, dass die personalisierte Werbung eingeführt werden soll. Wer darauf keine Lust hat - aber trotzdem nicht auf studivz verzichten will - dem empfehle ich auf der Startseite unter "Datenschutz" seine eigenen Einstellungen dahingehend zu verändern, dass keine personalisierte Werbung und keine elektronische Werbemitteilungen zulässig sind.
Ich bin mal gespannt, ob sie sich selber daran halten. :)

Montag, 17. Dezember 2007

Kleine Dinge...

... die die Welt verändern.
Heute morgen sprach ich noch über meine Podcast-Liste, und auf dem Nachhauseweg hörte ich eins, dass eine Sondererwähnung wert ist!
Es handelt sich um das SWR2 Leben vom 14.12.2007: Wir sind was wir tun (oben rechts kann man die Datei lesen oder hören).
Im Grunde genommen ist es ähnlich wie die Seite www.stille-taten.de/ (wobei letztere zugegebenermaßen für mein Empfinden etwas oberflächlicher ist, aber das Prinzip ist das gleiche!).
Das Prinzip ist sehr einfach: Tue Gutes, weil Gutes tun gut tut.
Wenn alle Zug fahren würden statt Auto, würde man weniger Autos und Autobahnen bauen, dafür würden mehr Züge fahren. Wenn alle ihre eigenen Einkaufstaschen dabei hätten, würde man keine Plastiktüten mehr herstelltn.
Die meisten reden sich aus der Verantwortung heraus, weil sie denken, ein Einzelner kann nichts ausrichten (und da sind wir wieder beim Thema Computerspiel und warum dort Leute soviel Zeit verbringen: weil sie dort selbstwirksam SIND, weil sie dort erleben können, wie sie einen Einfluss ausüben). Und jeder stützt sich darauf, dass es all die anderen auch nicht tun.
Das ist die Verantwortung, von der auch schon Weizenbaum sprach.
Der Mensch MÖCHTE sich ja auswirken. Er braucht das.
Ich denke, der grund, warum Spielsucht (oder auch andere Süchte) entstehen kann ist, weil das Leben einen nicht mehr zufriedenstellt. Und ich denke, dass Menschen mit dem Leben unzufrieden sind, weil das Leben in unserer Gesellschaftsform nicht mehr sinnstiftend ist! Wir konsumieren weil wir glauben, dass wir damit glücklich werden. Werden wir aber nicht. Nur Liebe, nur andere Menschen, nur Gutes macht wirklich Sinn...

Und es gibt so viele Möglichkeiten, sich auszuwirken. Mensch kann wunderbar seine eigene Macht und Kompetenz spüren, indem mensch seine Umgebung positiv beeinfluss. Mensch muss es ausprobieren, um zu wissen, wie gut es ist.
Sei es, einem wildfremden Menschen anzulächeln. Lächeln tut gut, und steckt an! Sei es, jemand mit seinem Koffer zu helfen. Seine Bücher auf die Reise zu schicken, jemand an der Supermarktkasse vorlassen. Jemand unerwartet Gutes tun, den Vortritt zu lassen. Eine Parkkarte für 24 Std kaufen und im Automaten liegen lassen. Gute Witze lernen. Wissen, wem man womit eine Freude machen kann.
Es sind Kleinigkeiten, aber die Wirkung ist immens...
Und was für mich sehr viel bedeutender ist: es ist richtig, es fühlt sich richtig an.
Wenn für auch noch für unsere Kinder eine Welt haben wollen, dann sollten wir sie JETZT erschaffen.
Ja, ich halte mich für eine Idealistin, und dieser Beitrag heute erinnerte mich an alles, was ich schon wusste, und woran ich glaube.
Aber ist das Leben nicht viel schöner, wenn man das alles wieder weißt?!

Liebe Grüße von einer heute außergewöhnlich nachdenklichen und optimistischen
moni

PS. Wer noch weitere schöne kleine Ideen für eine bessere Welt sucht, findet hier einige Vorschläge.

Bücher- und Podcastliste

Weil sich inzwischen einige beschwert haben, die den Blog abonniert haben, aber keine Meldung darüber lasen: ab sofort veröffentliche ich auf der linken Seite eine "Must read"-Bücherliste. Dort sind die Bücher zu lesen, die ich momentan lese oder die mein Herz bewegen. Nicht staunen über die Ernsthaftigkeit der Bücher: in meiner Freizeit (soweit vorhanden) lese ich auch viel SciFi und Fantasy. Die sind zwar sehr entspannend, aber der Inhalt (sofern vorhanden! :) ) bietet nicht viel Raum für Diskussionen! :)
In Kürze will ich auch eine Liste meiner Lieblingspodcasts anlegen, weil ich echt große Schwierigkeiten hatte, die Spreu vom Weizen zu trennen, aber inzwischen doch einige recht interessante Sachen gefunden habe! :P

Sonntag, 16. Dezember 2007

Ganz schön fertig...

... und trotzdem noch weit davon entfernt.
Ich hatte es echt schon vergessen, wie es sich anfühlt, von morgens um 9h30 bis abends punkt 21h15 an der Diss zu arbeiten (allerdings mit 3 Pausen: 1x Gassi gehen bei -6°C, 1x Abendessen kochen und essen und 1x Gitarre spielen bzw. die Gitarre neu besaiten wollen und net drauf achten, dass die "neuen" Saiten 14,95 DM (!!) kosteten und total verrostet waren!).
Es fühlt sich verdammt gut an, wenn am Schluss die meisten Fehler beseitigt (das ist übertrieben, aber immerhin kann ich kompilieren! :) ) sind und das "Kind" immerhin auf stolze 213 Seiten kommt. Andererseits ein recht fades Gefühl, dass da noch verdammt viel fehlt, und ich es nicht schaffen werde, unter 300 Seiten zu bleiben. Es sei denn, Dörner fängt an, alles mögliche rauszuschmeißen. D.h. ich muss die Zitate so einbauen, dass sie sich für den Verlauf wichtig anhören, sonst ist es gar begründet, dass sie rausfliegen.
Motivation ist jetzt so gut wie durch, aber die momentan für mich zwei wichtigsten Kapitel - nämlich Abhängigkeit und die Gesellschaftskritik - sind noch nicht unter Dach und Fach.
Die Typen sind auch noch gar nicht drinnen. Sie sollen den Abschluss für die Motivation bilden, und gleichzeitig den Übergang in die Abschlussdiskussion bilden. Und da erst werde ich so richtig meine Meinung sagen! :)
Ich glaube, ich sage Weihnachten ab und sperr mich ein Paar Tage länger in mein Stübchen ein, um fertig zu machen! :)

Meine Lieblingswörter des Tages

Selbstwirksamkeitserwartungen
Kompetenzhygienemaßnahmen
Handlungsunfähigkeit
Selbstwirksamkeitsstrategien
Handlungsreichweite
Wirksamkeitsfähigkeit

Erwähnte ich schon mal, dass ich die deutsche Sprache allein schon wegen den zusammensetzbaren Wörtern liebe??? :)
(Und ja, gut erkannt, ich überarbeite gerade das Kapitel Motivation und darin Klimmts Begriff der Selbstwirksamkeit).

"Klimmt (2006) sieht eine hauptsächliche Motivationsquelle, die in Zusammenhang mit der Kompetenz bereits angesprochen wurde: die Selbstwirksamkeitserfahrung. So bezeichnet der Autor einen spezifischen Erlebenszustand, der dann eintritt wenn die Wahrnehmung eines Subjekts längere Zeit auf die eigene direkt-kausale Einflussnahme auf das Geschehen zentriert bleibt.

Die Besonderheit dieses Zustandes erklärt der Autor damit, dass ein gewöhnlicher Mensch im normalen Leben relativ selten eine sofortige Reaktion auf eine eigene Handlung erfährt. "Computersysteme und andere Maschinen (z. B. Autos oder auch Musikinstrumente) sind jedoch in der Lage, in die Kontingenz ihre Reaktionen auf die Eingaben ihrer Nutzer/innen dauerhaft aufrecht zu erhalten. Für das Subjekt entsteht dadurch der stabile Eindruck, dass nach Ausführung jeder Handlung das zugehörige Ergebnis unmittelbar und sofort eintritt. Daher kann das Subjekt sich selbst (und nur sich selbst) als Ursache der Ergebnisse erkennen (vgl. bereits Hume 1748/1986). Die Wirkung jeder einzelnen eigenen Handlung ist eindeutig wahrnehmbar (Klimmt, 2006, S. 76)."

Samstag, 15. Dezember 2007

Online Communities und die Macht von Web2.0

Ganz bescheiden muss ich heute zugeben, dass ich nicht wusste, was ich tat.
Ich hatte keine Ahnung über die Reichweite vom Internet. Ich glaube, heute ist mir das zum ersten Mal richtig klar geworden. Ich bin erstarrt vor der Reich- und Tragweite dieser eingetippten Buchstaben im World Wide Web.
In Wirklichkeit sollte dieser Post von Online Communities handeln. Über ihre Eigenschaften und Eigenheiten. Aber nun bin ich zu schockiert, um darüber zu berichten.
Ich versuche es trotzdem...
Es gibt im Netz zahlreiche Netzwerke. Das ganze Netz ist ein einziges Netz, wenn man es genau nimmt. (ok, war nicht gut! ;) ).
Einige der bekannteren sind:
www.xing.de
www.orkut.com
www.studivz.de
www.facebook.com
www.xanga.com
www.stayfriends.com
(Und ja, als gute Socializerin bin ich in praktisch jedem Netz drinn! :) )
Es gibt natürlich zahlreiche weniger bekannte.
Außerdem eine ganze Latte an Angeboten, die an sich nicht zum Netzwerken da sind, die aber dafür verwendet werden:
www.twitter.com
www.weblin.com
usw. usf.
Bis dahin ist alles vertretbar.
Was mich heute wirklich aus den Socken haute war www.yasni.de.
Darüber hatte ich vor einiger Zeit schon auf focus.de etwas gelesen, und heute hatte ich endlich die Zeit, es auch auszuprobieren.
Ich war schockiert!
Prinzipiell geht es darum, dass das Ding Seiten im Internet sucht, und Du dann angeben musst, ob sie zu Dir gehören oder nicht. Ich fand das Prinzip interessant, also habe ich mich darauf eingelassen, und einige Treffer zu "Monica Mayer" durchgeschaut.
Zum einen fand ich es sehr interessant, mal zu sehen, was die anderen Monica Mayers, die eine Präsenz im Internet aufweisen, so alles machen: eine ist bereits promoviert und arbeitet in einer Klinik in Köln, schreibt auch Rezensionen für Amazon. Eine andere in Mexiko ist wohl Künstlerin und macht einige interessante Dinge.
Auf facebook gibt es drei (jetzt vier, ich habe mich eben auch registriert), auf stayfriends gibt es drei, auf myvideo gibt es drei (wobei 2 etwas mit "chica" im Namen haben), eine vermietet Ferienwohnungen im Ferienhaus in Vna, Graubünden, Engadin (keine Ahnung wo das ist!), eine wurde nach dem 2. Staatsexamen befristet eingestellt, eine hat Urlaub in Australien gemacht und berichtet darüber.
Schon spannend, zumindest wenn man Namensvettern hat.
Das wirklich faszinierende war: ich kannte ca. 10 Seiten im Internet, die etwas über mich berichten: mein eigener Blog, ein Paar Seiten der Uni Bamberg, ein Artikelchen hier und einer dort.
Dann könnt Ihr Euch meine Überraschung vorstellen, als ich innerhalb von einigen Minuten (vllt. 30, vllt. habe ich das Gefühl für die Zeit wieder verloren und mache das in Wirklichkeit seit Stunden) fast 70 Treffer zu meinem Profil hinzugefügt hatte! Mein Name und meine Arbeit tauchen an Stellen auf, wo ich das NIEMALS erwartet hätte (wobei die Quelle relativ leicht ersichtlich ist: beider Artikel auf der Gamestar, über Liebe und über Sucht, bei wwww, bei der zeit und bei d-frag.de haben die größten Wellen geschlagen).
Trotzdem ist das faszinierend. Da arbeitet man Tag für Tag still in seinem Kämmerlein vor sich hin, und weiß gar nicht, dass irgendwo, ganz weit weg, jemand die eigene Arbeit ernst nimmt und darüber berichtet. Sogar in einem JAHRESBERICHT 2006 der Psychologischen Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche des z f b tauche ich auf!
Und wenn man bedenkt, was man alles NICHT weiß!! Man könnte jahrelang nur im Web surfen und interessante Sachen lesen, ohne jemals fertig zu werden, weil immer mehr produziert wird, als man lesen oder sehen kann - darunter echt interessantes Zeugs wie das Video von Dittmayer, das ich schon länger kommentieren wollte, aber nicht dazu komme.
Jetzt gibt es genau zwei Alternativen: entweder man sagt vor lauter Erstarrung vor der Unendlichkeit des Webs nichts mehr, oder man hält an der Maxime fest: ist der Ruf erst ruiniert... :)

Sonntag, 9. Dezember 2007

Kaum zu glauben...

... Aber ich habe es tatsächlich überlebt!
Kurz nach Mitternacht war ich gestern zu Hause, nach einer sehr langen und anstrengenden Reisezeit, die Mitte Oktober begann. Nicht falsch verstehen, ich verreise ja wirklich gerne, aber das war fast aweng viel! Nach Leipzig habe ich meine Reise nach Bonn nächste Woche abgesagt, und so bin ich bis kurz vor Weihnachten zu Hause. Zumindest abends und an Wochenenden! ;)

Zwei Dinge muss ich heute erwähnen.
Zum einen habe ich - zum bereits 2. oder 3. Mal - angefangen, das Buch zu lesen, das mir mein kleiner Bruder empfohlen hat: Growth fetish. Die letzten Male als ich es versuchte, wollte mir die Art, wie es geschrieben ist, ums Verrecken nicht runtergehen. Gestern auf der Rückreise von Leipzig gin es runter wie Öl: ich las mal locker die Hälfte des Buches durch.
Manche Dinge müssen vllt. einfach einige Tage reifen, bevor sie wie von allein weiter entstehen können.
Über dieses Buch werde ich bald noch ausführlicher berichten, der Grundsatz in aller Kürze: obwohl unser wirtschaftliches Wachstum in den letzten 50 Jahren eine Vervielfachung der finanziellen Lebensqualität bewirkte, sind die Menschen heute nicht glücklicher als vor 50 Jahren, sondern eher im Gegenteil. Gerade in sehr reichen Ländern (in Deutschland kann man es genau sehen, wenn man den Kollegen aus der LIT glauben kann, ist es in Japan auch nicht anders) sind die Menschen oft chronisch unzufrieden. Naja, der Bezug zu digitalen Spielen ist offensichtlich, trotzdem möchte ich bei Gelegenheit näher darauf eingehen... Auf jeden Fall wird mir dieses Buch das letzte Kapitel meiner Diss sehr erleichtern! ;)

Das andere ist eine positive Überraschung, an die ich mich schon hätte gewöhnen können, es aber nicht tue.
Auf der 2. Seite des Nürnberger "Sonntagsblitz" (eine kostenlose Zeitung der Nürnberger Nachrichten) befindet sich so ein blauer Kasten, in dem Experten sich zu irgendwelchen Themen äußern. Nicht lang, ist in 1 Min gelesen. Vor einigen Wochen war da eine sehr kritische Auseinandersetzung mit den Leichen in Second Life zu lesen (wie bereits berichtet).
Das heutige Thema: "Verlieren will gelernt sein".
Prinzipiell natürlich so evident, dass man es gar nicht lesen braucht, aber dann doch interessant:
Philipp Roser, zuständig für die Innenpolitik, schließt von der Vandalisierung von Sporthallen auf die Notwendigkeit, Kinder in das Verlieren einzuführen. Was er als "Frustgewalt" bezeichnet kennen wir als Aggressions-Frustrations-Theorie: "Immer häufiger neigen Jugendliche dazu, ihrer Verärgerung gewalttätig freien Lauf zu lassen, wenn Dinge sich nicht so entwickeln, wie es ihnen vorschwebt".
Was sagen wir dazu?
Wir sagen, dass die Kompetenz sich an der Grenze zur Handlungsunfähigkeit befindet, und die Selbstwirksamkeit das einzige ist, was sie noch handlungsfähig sein lässt.
Und wie wir bereits wissen, ist Kompetenz etwas das man sich im Laufe eines Lebens aneignet: wer nicht lernt, seine Kompetenz effektiver aufzufüllen, der landet notwendigerweise bei der Gewalt. "Den Umgang mit negativen Erlebnissen, mit Niederlagen oder der Nichterfüllung von Wünschen zu erlernen, das muss schon im Kleinkindalter beginnen. Da sind Eltern ebenso gefordert wie Erzieherinnen und Erzieher in Kindergarten und Schule". Heißt im Klartext: Kinder müssen NICHT alles bekommen, was sie sich wünschen oder zu wünschen glauben. Kinder müssen lernen, dass das Leben nicht immer so ist, wie sie es sich vorstellen. Das Leben kann auch hart und grausam sein. Aber wenn das Kind dies von Anfang an lernt, lernt es auch, dass das kein Abbruch tut, dass das Leben trotzdem schön ist und dass auch andere Zeiten kommen.
"Wer sein Kind liebt, der züchtigt es zeitig" bekommt da eine ganz andere Bedeutung. Es geht nicht um körperliche Erzüchtigung, sondern darum, das Kind der Welt anzupassen - und nicht andersrum! ;)

Samstag, 8. Dezember 2007

Ergebnisse der LIT2007 in Leipzig

So, nun sitze ich auf der LIT 2007 in Leipzig, ich habe mein Reisemarathon - zumindest bisher - gut überlebt.
In einem der Vorträge, nämlich in dem von Sven Wedig, wurde die Suchmaschine wazap vorgestellt. Sowas wie Google, halt nur für Spiele. Lohnt sich mal reinzuschauen (ich könnte mir gut vorstellen, diese Datenbank auch für meine Diss zu verwenden)...

Die 2 nächsten Vorträge - von K. P. Jantke und der von Günther Kreuzberger/V. Henning - fassten erstaunlicherweise psychologische Begriffe auf.
Jantke sprach von den Patterns - den Mustern, wie sie entstehen und erfasst werden -, und rief auch aktiv zur interdisziplinären Zusammenarbeit auf, darunter mit Psychologen (gib mir eine Stelle und ich bin auf dem Weg! ;) ).
Das Thema würde sich - das brauche ich wohl gar nicht zu erwähnen - super mit dem Ansatz von Csikszentmihalyi und dem Begriff des Flows decken!
Kreuzberger sprach von der Bestimmtheit, wieviel davon man braucht oder ertragen kann, und von der Kompetenz. Ich war hin und weg.
Von ihm kaum auch folgendes Bild:


, dass in meinem Verständnis viel von dem aufgreift, was wir selber in der Psychologie machen. Die Neugierde ist direkt mit der Unbestimmtheit verknüpfbar, die Kompetenz ist halt die Kompetenz, die Kontrolle ist die Selbstwirksamkeit, die Souveränität ist das Erleben der eigenen Kompetenz.
So ist man doch gerne unter Informatikern! ;)

Mein eigener Vortrag lief glaube ich ziemlich gut: ich habe ihn noch etwas gekürzt (die Spielertypenseiten habe ich ausgeblendet, nur anhand der einen Folie frei erzählt), lag gut in der Zeit, und es wurden nicht nur sehr viele gut begründete Nachfragen (was mich sehr gefreut hat) gestellt, sondern es kamen auch noch in der Pause viele Leute und stellten weitere Fragen. Außerdem - und das hat mich fast am Meisten gefreut - waren meine Begriffe: Explorer, Achiever, Affiliation... - in aller Munde. Da sieht man, die Leute haben es wirklich ernst genommen und irgendwo verinnerlicht.
Außerdem habe ich einige Leute wiedergesehen, die ich (aus der GC) schon kannte, viele neue habe ich kennengelernt. Und einer überraschte mich besonders damit (er kam erst nach meinem Vortrag auf die Tagung), dass er sagte "ich habe in Deinem Blog rumgelesen und kannte die Präsentation daher schon". So, denke ich mir, macht Bloggen besonders Spaß! :)

PS. Ein Vortrag findet doch noch besondere Erwähnung: an der Universität Duisburg-Essen wurde in Zusammenarbeit von Psychologie, Informatikern usw. ein Spiel entwickelt, kokonga, mit dem Kinder lernen können, was die Aufmerksamkeitsdefizitstörung ausmacht (bspw. zuviel plappern, alles gleichzeitig machen usw.), und gleich Verhaltensalternativen mit auf den Weg bekommen.
Das Ganze ist recht bunt und sehr kindergerecht angepasst. Also, ich finde die Idee gut! :)

Donnerstag, 6. Dezember 2007

Activision und Vivendi Games fusionieren...

... und das ist mir noch nicht mals eine müde Meldung wert??
Das stimmt so natürlich nicht.
Es hat mich hoch interessiert, wie andere Dinge die derzeit passieren.
Doch in einer Zeit, in der ich es nicht schaffe, eine vernünftige Mittagspause einzulegen, vor lauter Zeitmanagement und Vorträgen, schaffe ich es auch nicht, eine Meldung zu verfassen.
Heute und morgen Seminar, morgen abend die Fahrt nach Leipzig, am Samstag Vortrag, und dann kann ich endlich in vorweihnachtliche Stimmung verfallen (immerhin dieses Jahr schon 2 Wochen vor und nicht erst einige Tage NACH Weihnachten!). Dann schreibe ich - und lese ich - wieder regelmäßiger! ;)

Lieben Gruß und... FROHEN NIKOLAUSI!!!!
moni

Samstag, 1. Dezember 2007

Präsentation heute!

Um 17h45 invite im BuFu-TS oder via Skype.
Präsentation liegt auf http://photo.xanga.com/monimay/d8a34160462852/photo.html

PW-TS ist love12

LG und bis gleich
moni

Freitag, 30. November 2007

Linksammlung

Hallo liebe Leute,

leider sitze ich in Zürich und habe wenig Zeit, deswegen nur kurz eine Sammlung der Dinge, die mich derzeit beschäftigen oder in Kürze beschäftigen werden, oder zumindest gerne beschäftigen würden, wenn ich die Zeit dafür finden würde:
Ballern für den Fortschritt (SZ)
Verbot von Killerspielen - sinnvoll oder übertrieben? (SZ)
Spiele machen keine Killer - Eltern schon (WWWW)
Dokumentarfilm über die Geschichte der Spiele (Discovery Channel), leider auf Portugiesisch, das Original wird gerade gesucht!

Das wars, Diskussionen hoffentlich schon bald - dann zurück in Nürnberg!
LG
moni

Donnerstag, 29. November 2007

Probevortrag für die LIT 2007

Liebe Leute,

da ich am 08.12 einen Vortrag auf der LIT halten werde ist es wieder Zeit für einen online-Probevortrag.
Dieser findet statt am 01.12.07, um 18h im BuFu-TS (85.14.219.47), im Channel Psychopoint. Wo die Präsentation selber zu sehen sein wird wird noch bekannt gegeben.
Es ergeht herzliche Einladung an alle Leser.
LG (heute aus der ETH in Zürich, wo die WLAN-Verbindung wundersamerweise auf einmal doch geht)
monica

Freitag, 23. November 2007

Interview mit Politiker

Wie komme ich dazu, das Interview mit einem Politiker über Killerspiele zu linken??
Tja, ganz einfach. Der Typ, Volker Hoff, hessischer Minister für Bundes- und Europa-Angelegenheiten, hat mal eine echt vernünftige Meinung. Dabei erstaunt es mich umso mehr, dass er von der CDU ist, und dies zu seiner Sichtweise kein Widerspruch zu sein scheint. Vermutlich hat er einfach nur die Gamer als starke und nicht zu vernachlässigende Wählergruppe erkannt! ;)
In dem Interview redet er nicht nur über Killerspiele, sondern auch über den deutschen Jugendschutz und die Bedeutung des Videospielmarktes im Allgemeinen.
Was bei dem Video ein bisschen schade ist ist, dass sowohl der Interviewer als auch die Babes SO DUMM sind, dass es richtig weh tut! :P

Spielst Du eigentlich das gleiche wie ich?? LIT in Leipzig

So, eben habe ich mit Hrn. Jantke gesprochen, der die LIT in Leipzig organisiert.
Dass mein Beitrag angenommen wurde hatte ich bereits berichtet.
Was jetzt neu ist, ist, dass auch der Terminwechsel geklappt hat. Ich bin also am 08.12 in Leipzig auf der LIT zu hören. Es ist echt schade, dass ich nicht beide komplette Tage da sein kann, aber ich freue mich, dass zumindest das mit dem Beitrag noch geklappt hat.

Worum gehts da?
Darum, wie Menschen an Spiele herangehen, und warum diese Herangehensweise von Mensch zu Mensch unterschiedlich ist. Im Grunde genommen um die Bartle-Typen und ihre Erklärung durch die PSI-Theorie. Also ähnlich wie das, was neulich auch bei Wanhoff zu hören war.
Ich freue mich total drauf, wieder nach Leipzig zu fahren, Leute aus meiner Wissenschaftscommunity zu treffen, interessante Themen durch zu diskutieren...
Und in der Zwischenzeit arbeite ich ganz fleißig an der Diss: habe die ersten 200 Seiten Korrektur gelesen, jetzt arbeite ich die ganzen Änderungen ein. Wenn das fertig ist, kriegts meine Mama! :)

Donnerstag, 22. November 2007

Warum leben wenn man stattdessen spielen kann?

Unter diesem provokativen Titel möchte ich meine Diss bekanntmachen.
So ganz 100% sauber ist der Titel noch nicht, aber als Arbeitstitel passt er mir gut - zumal er wirklich darstellt, worum es in der Arbeit geht.
Warum soll ein Mensch sich überhaupt die Mühe geben, sich in seinem Leben abzurackern, um seine Bedürfnisse - oft in auch nur unzureichender Form - abdecken zu können, wenn er das im Spiel viel effektiver kann?
Selbst wenn Hr. Schlendrian da anderer Meinung ist - ich denke, die Evolution weiß, warum wir so geschaffen sind, wie wir sind. Das Problem ist, dass wir, mit dem bestmöglichen Werkzeug ausgestattet, um in der freien Wildbahn zu überleben, in einer Gesellschaft landen, in der das nicht mehr nötig ist.
Ich denke, wir werden bald dieser neuen Gesellschaftsform angepasst sein - keine Muskeln mehr haben, sondern riesige Köpfe und Außenskelette, um das ganze Sitzen überhaupt zu überleben - aber bis dahin müssen wir mit teilweise nicht ganz optimierten Zwischenergebnissen leben. Selbst wenn diese Internet- oder Spielabhängigkeit heißen...

Sonntag, 18. November 2007

Pädagogisch wertvolle Spiele

Im Grund wollte ich dazu nichts mehr schreiben, aber ich sehe mich gezwungen.
Thomas Wanhoff regte sich gerade über den angedachten deutschen PC-Spielpreis auf, und dass niemand die wird spielen wollen.
Stimmt.
Und warum nicht?
Weil unsere Welt komplett abgesättigt ist von pädagogisch Wertvollem.
Das Fernsehprogramm ist pädagogisch wertvoll, Schule sowieso, das ganze Nachmittagsprogramm von Musikinstrumenten und Sport und Töpfern und was weiß ich was unsere Kinder noch alles machen ist pädagogisch wertvoll.
Was dabei beinah lustig ist: wir denken, dass wir mit unserem pädagogisch Wertvollen wissen, was wir tun, aber wir wissen es gar nicht.
Es kann sein, dass diese ganzen Van-Gogh- und Mozart- und Einstein-DVDs unglaubliche Nebenwirkungen bringen. Bspw. dass Kinder immer schlechter 3D erkennen können, ihre Reaktionsfähigkeiten verkümmern und sie in einer natürlichen Umgebung überhaupt nicht mehr lebensfähig sind.
Das ist natürlich nicht wichtig, solange unsere hochkomplexe postmoderne und technikgestütze Zivilisation überlebt. Aber wenn die mal Hops geht, dann werden wir sehen, was unsere vielen Sprachen und die super hohen Intelligenztests gebracht haben.
Was ich sagen will: ein bisschen freier Raum sollte für Kinder und Jugendliche noch vorhanden sein. Es muss nicht alles immer pädagogisch (das ist eine so unglaublich arrogante Haltung, zu denken, wir wissen besser als die Natur, was für die Entwicklung gut und sinnvoll ist) wertvoll sein. Es darf auch mal verdreckt und spaßig und einfach sinnlos zugehen.
Lernen ist toll, aber Spaß entsteht nicht umsonst. Spaß, Lust und Freude sind die stärksten Mechanismen der Natur, uns zu zeigen, dass wir etwas Gutes und Sinnvolles tun...

Bonn und Erlangen und Zürich und Leipzig und Bonn...

Das was sich wie die Liste der Winterangebote der deutschen Bahn liest ist tatsächlich mein Reiseplan für die nächsten 4 Wochen.
5 Reisen in 4 Wochen bedeutet auch, dass ich in dieser heute anfangenen Woche 3 Tage in Bonn und 2 in Erlangen verbringe. Am Wochenende ist mein Geburtstag und die Wohnungseinweihung.
Nächste Woche geht es ab nach Zürich, am Wochenende ist Singgruppe - da freue ich mich jetzt schon wie eine Schneekönigin.
Die Woche drauf gebe ich Do-Fr mein Zeitmanagement und Stressbewältigungskurs, am Samstag fahre ich zur LIT nach Leipzig - vorausgesetzt sie können meinen für den Fr. vorgesehenen (übrigens angenommenen!) Vortrag auf Samstag umplanen! Ich denke aber, dass das keine weiteren Schwierigkeiten bringen wird.
Am Dienstag drauf (11.12) fahre ich nach Bonn, komme erst am Fr. wieder.
Am 15.12 feiern wir dann den Abschied meines Vorgesetzten, der sich in eine Art Ruhestand begibt (er kann nicht wirklich aufhören zu arbeiten ;) ).
Die Woche drauf bin ich komplett mit der bayerischen Eliteförderung beschäftigt, damit die Anträge bis zum 21. Dez nach München kommen.
Tja, und dann?? Ja, dann ist Weihnachten.
Die nächsten 2 Wochen bin ich dann "zu Hause" (erste Woche in Kassel bei Schwiegermama, 2. Woche zu Silvester bei "Valuri" in der Schweiz).
Danach wird es ruhig, ganze 2 Wochen lang. Dann Bundesarbeitskreis der EU-Referenten, Treffen der Forschungsreferenten in Kassel... Und der Februar ist auch schon rum.
Warum ich erzähle ich das nun alles?
Naja, wegen des Zeitplans: wenn meine Mama zu meiner Disputation da sein sollte, sollte ich die Diss bis Ende Januar abgeben (weil sie im April in Dt. ist, und zwischen Abgabe und Disputation 4 Monate und 1 Woche liegen). Bis auf die Zeit, in der ich derzeit im Zug sitze und ganz fleißig lese, weiß ich aber nicht, wann ich überhaupt was wegen der Diss machen sollte! :)
Ganz zu schweigen von einer wichtigen Erkenntnis: meine Diss ist äußerst deskriptiv. Ich beschreibe und beschreibe und zitiere und benenne. Was eigenes ist aber kaum dabei. Und das muss sich ändern. Die Diss muss Seele kriegen.
Und Ihr werdet lachen, aber die Grundlage für die Seele meiner Diss sind genau solche Diskussionen, wie die mit Andreas und die mit Valuri (die ich hier gepostet habe), die aber ständig mit einer handvoll Leuten ständig über Skype, gmail, ICQ usw. läuft.

Ich kann zwar denken - aber als gute Socializerin nicht alleine! ;)

Mittwoch, 14. November 2007

Bartle-Typen in der Realität

Liebe Leute, ein Kommentar auf den letzten Post kann ich nicht versteckt in den Kommentaren lassen, da es zu sehr Aufmerksamkeit verdient:

Valuri und Philuri hat gesagt...
hm also nach dem Magazin, was ich über deine Diss gehört habe, dachte ich genau das: tönt wie im richtigen Leben, nur nach Light Version.
Also auch im Real Life sind Menschen doch bestrebt diese Tanks zu füllen und auch im Real Life gehen Menschen verschieden vor um das zu erreichen. Die einen sind immer gerne in Gruppen unterwegs (Socializer), die anderen sind halt Entdecker (Explorer), etc... Und auch im Real Life können Menschen je nach Situation über sich selber herauswachsen ;)
Was ich mich auch frage ist: Was ist erstrebenswerter, sich die Tanks im Real Life aufzufüllen oder im Game? Was ist einfacher? Kann es sein, dass ein Mensch mehr spielt, wenn er die Tanks im Real Life nicht aufgefüllt bekommt? oder umgekehrt?
13.11.2007 22:47:00

Vielen Dank Valerie für Deinen Beitrag.
Du hast den Punkt auch gleich sehr gut erkannt!
Zum einen sind diese Bartle-Typen (Explorer, Achiever, Socializer, Killer) nichts anderes als Persönlichkeitstypen, kann man sagen. Der Mensch spielt so, wie er ist, meiner Meinung nach. Vielleicht kann er sich für eine bestimmte Zeit verstellen, doch schnell verliert das an Reiz (weil die Bedürfnisbefriedigung dann auch nicht mehr so gut funktioniert! Man ist ja so wie man ist, weil man damit erfolgreich seine Bedürfnisse in Schach hält!).
Ich denke, dass Spiele genau diesen Zweck erfüllen: Tanks füllen in einem Leben, das dies nicht mehr zulässt.
Wie eine Interviewpartnerin von mir sagte, ist unsere Welt komplett überfüllt. Wir Leben im Luxus, und haben keinerlei Herausforderungen der Lebensbewältigung mehr.
Wodurch soll man seine Fähigkeiten überhaupt noch beweisen sollen? Wie kann man seinen Kompetenztank füllen, in einer Welt, wo der Sonntagsbraten nicht mehr mühsam erjagt, sondern bequem im Supermarkt eingekauft werden kann? In der ein Mensch keine sozialen Kompetenzen mehr haben muss, um Freunde zu haben, weil diese bequem im Internet "einkaufbar" sind? In der es nichts mehr zu entdecken gibt, weil schon alles auf Auto-erkennbar-Nähe von oben zu sehen ist? In der Gewalt so verabscheut wird, dass es keine Möglichkeit gibt, Aggressionen überhaupt noch auszuleben?
Spiele füllen da eine große Lücke: sie bieten Abenteuer, Entdeckungsmöglichkeiten, soziale Kontakte, auch gewalttätige Auseinandersetzung und Wettbewerb, alles auf Zuruf.
Die Füllung des Tanks im RL ist sicherlich vorzuziehen - wenn diese Möglichkeit denn überhaupt gegeben ist, was leider oft genug nicht der Fall ist.

Zwischen den ständig leeren Tanks oder aber das Auffüllen im Spiel ist sicherlich letzteres vorzuziehen, wenn es auch bei Weitem nicht die Ideallösung ist.
Gerade bei Jugendlichen - die so voller Fähigkeiten sind, und SO WENIG Anerkennung bekommen - ist das Spiel oft die letzte Möglichkeit, sich handlungsfähig zu halten.
Dass etwas - gesamtgesellschaftlich gesehen - unternommen werden muss, um diese Situation zu ändern, steht für mich außer Frage.
Die Frage ist eher: wann werden wir erkennen, dass WIR (und ich meine ein jeder von uns!) verantwortlich sind, und dass wir die Macht haben, diese Situation auch zu ändern??

Montag, 12. November 2007

Weiterführende Diskussionen

Basierend auf der Sendung von gestern fand noch eine Diskussion (über Chat) statt, die ich Euch nicht vorenthalten möchte:

Andreas: da fällt mir auf.. mich würde mal interessieren wie diese 4 spieletypen sich im RL [=Reallife] verhalten.. gibt es da auch muster... dass zum beispiel ein sozializer deshalb ein sozializer ist weil er versucht sein affiliationsleck aus dem RL durch das Onlinespiel zu kompensieren?
das zum beispiel ein im RL schüchterner Mensch im Spiel prinzipiell immer zum Sozializer tendieren wird? ... nur so als Beispiel...
me: aber ich denke prinzipiell ja
diese bartle-typen sind ja nichts anderes als persönlichkeitstypen
insofern ist man im spiel auch nicht anders als im RL
es gibt leute, die das eine zeit lang ausleben
wenn bspw. Dirk (der socializer schlechthin) auf einmal einen hexer spielt
dann ist er ein killer
so wird er sich im RL in bestimmten situationen sicherlich auch verhalten
Andreas: aha
me: aber prinzipiell ist ein socializer auch ein solcher im RL
Andreas: das heißt ein sozi wird zur aufgabenbewältigung immer mit anderen leuten versuchen in kontakt zu treten um gemeinsam das problem zu lösen ?
me: eben nicht immer
wenn er irgendwann keine lust mehr hat, weil er sich ständig von der gruppe verlassen fühlt, dann mutiert er zum killer
im RL wie im Spiel
Dirk würde das jetzt nicht machen, aber bestimmte andere Socializer die ich kenne werden teilweise schon auch handgreiflich
weil sie sich als selbstwirksam erleben müssen
also bemerken müssen, dass sie einen Einfluss auf die Welt haben
Andreas: was ist mit schüchternen menschen? meine theorie war dass schüchterne menschen ihr affiliationsleck im VR kompensieren. Und ich glaube das ausgerechnet schüchterne menschen sozis sind.. vorallem Dirk
me: Aber manche Socializer (da würde ich Dirk durchaus dazu zählen) sind so lieb, dass sie das im RL gar nicht ausleben können, sondern eben nur im Spiel, wo sie wirklich niemandem schaden
Andreas: diese würden aber versuchen im RL alles alleine zu bewältigen
me: es gibt auch schüchterne Menschen, die keine Socializer sind
bspw. Explorer
sind häufig sehr zurückgezogen im RL
aber weil sie kein Affiliationsleck haben [smile]
also sie brauchen keine Menschen
das macht sie im RL zu schüchternen Menschen, im Spiel aber zu Explorern
Andreas: aha aha aha

Sonntag, 11. November 2007

Heute hören!!!!

Wanhoffs wunderbare Welt der Wissenschaft über meine Forschung!! :)

Freitag, 9. November 2007

Wanhoffs Wunderbare Welt der Wissenschaft

Ende August berichtete ich schon mal über die Kommunikation mit Thomas Wanhoff, der in Kambodscha lebt und eine wahrhaftig hörenswerte Wissenschaftssendung macht. Darüber hinaus hat er auch noch andere Sachen wie Reiseberichte und einiges weitere (selber stöbern macht klug! :) ).
Naja, ich hatte ihm etwas zu meiner Forschung mit Bildschirmspielen geschickt, und diesen Sonntag will er etwas zu dem Thema bringen.
Und weil Kambodscha 6 Stunde vor uns liegt, wird Sonntag morgen gleich mal Wanhoff gehört! :)

Mittwoch, 7. November 2007

Dissentwicklung

Wie neulich berichtet war ich bei Dörner zur Besprechung meiner Diss.
Der wollte ums Verrecken meinen "Ultraschall" (den ersten Ausdruck der Diss) nicht wieder abgeben, und hat es einfach mitgenommen.
Jetzt habe ich angefangen, meinen Rohentwurf selber durchzulesen... Es ist eine Katastrophe!!!!
Ich denke zu schnell, als dass ich schreiben kann. Dies führt dazu, dass lauter unzusammenhängende Ideen und Gedanken aneinander gereiht sind. Kein Mensch kann jemals nachvollziehen, was ich da eigentlich sagen will, es sei denn, er hat all die gleichen Bücher gelesen wie ich und wohnt darüberhinaus in meinem Kopf drinnen, um die Gedankensprünge nachzuvollziehen. Furchtbar, furchtbar.
Ich meine, klar, es ist nur ein Rohentwurf. Es muss besser werden, keine Frage, und schließlich lese ich sie eben deswegen durch. Aber wieviel noch getan werden muss, damit daraus ein verständlicher - von schöner, fließender, angenehmer oder ästhetischer Text ist noch gar nicht die Rede! - Text wird ist einfach wahnsinnig viel.
Immerhin bin ich schon auf S. 29 (was bei einer Lesegeschwindigkeit von annähernd 6 Seiten/Stunde schon recht viel ist!).
Wie jedes gesunde Baby ist auch die Diss in letzter Zeit gewachsen, so dass der aktuelle Rohentwurf knapp 200 Seiten zählt (197, um genau zu sein).
Blöd ist nur, dass der Fehlerlog von LateX annähernd genauso lang ist!!! :P

Aber gebt mir noch ein Paar Monate und die lange Reisezeit Ende November / Anfang Dezember, dann werde ich auch damit fertig werden! ;)

P&P als Türöffner

Wenn auch etwas verspätet, hier die Fortsetzung der letzten Geschichte.
Am Sonntag traf ich mich mit besagter Bettina.
So ein kluges Köpfchen!!
Aufgeschlossen, intelligente Fragen, neue Ideen sofort integriert, hinterfragt oder Rückschlüsse auf andere Verhalten gezogen... Die hätte ich gerne bei mir im Seminar, ich sags Euch!
Aber ich greife - mal wieder - den Geschehnissen voraus.

Sie macht gerade die Ausbildung zur Erzieherin, wo man im letzten Jahr ein Praktikum ablegen und darüber berichten muss.
Dieses Praktikum führt sie an einem Schülertreff durch. Dort fiel ihr auf, dass viele Jugendliche die meiste Zeit vor dem Computer saßen - oft zu 3. oder zu 4., obgleich nur einer spielen konnte (die anderen schauten nur zu) - obwohl ihnen zahlreiche andere Alternativen zur Verfügung standen (Kicker, Billard, Tischtennis usw.). Zudem waren diese Spiele auch noch praktisch das einzige Unterhaltungsthema.
Sie beschloss, etwas dagegen zu unternehmen, und die Kids mit dem abzuholen, was sie ebenfalls fesseln könnte: das Fantasy-Setting.
Dazu entschloss sie sich zu einer DSA-Geschichte. Die Spielregeln wurden teilweise noch vereinfacht, um (gerade am Anfang) frustrierte Kids zu vermeiden.
Dabei findet sie P&P-Rollenspiele zwar super, aber in einer Abhängigkeit von P&P sieht sie keinerlei Vorteil gegenüber PC-Spielabhängigkeit.
P&P ist deswegen lediglich der Fuß in der Tür, mittels dem sie die Jugendlichen zu weiteren ähnlichen Tätigkeiten im Fantasy-Setting (lesen, Improtheater, selber Geschichten schreiben oder Kleinfilme drehen) verleiten will.
Ich finde den Ansatz sehr gut.
Heute soll die erste Spielsitzung stattfinden, und ich bin auf die weitere Entwicklung sehr, sehr gespannt.

Was mich am meisten an dieser Frage interessiert ist: wenn Bildschirmspiele vorzugsweise dann gespielt werden, wenn es keine Alternativen gibt, warum wird es dann gespielt, wenn es sie doch gibt?
Sind vllt. die motorischen Fähigkeiten schon so weit zusammengeschrumpft, dass selbst der Versuch, Tischtennis oder Billard zu spielen an Kompetenzalarm umschlagen kann?
Ich meine, kein Mensch kann mich für Kicker begeistern, weil ich es einfach nicht kann. Kann es sein, dass diese Jugendliche inzwischen schon so wenig Vertrauen in die eigene Kompetenz haben, dass sie sich - außer Computerspiele, wozu man wirklich so gut wie keine Fähigkeiten braucht - nichts mehr trauen???
(Traurige, graue Welt, sage ich da nur!).

Weitere Berichte und hoffentlich eine Antwort auf diese brennende Frage folgen hoffentlich bald.

Sonntag, 28. Oktober 2007

Folgen eines Streitgesprächs

Wie neulich berichtet lernte ich auf dem Streitgespräch im Bildungszentrum in Nürnberg Birgit Weber kennen, die mir von einer Praktikantin berichtete, die ein Projekt mit Pen&Paper (P&P) Rollenspiele anstrebt, um Kinder vom Bildschirm loszubekommen.
Naja, besagte Bettina Wagner trat letzte Woche plötzlich in meinem Leben ein - und ich wohl in ihres! :)
Sie schickte mir eine Mail, wo sie das Projekt näher beschrieb, ich antwortete ihr mit einem Haufen von Informationen zum Thema Phantasie, Vermischung von RL und Phantasie usw, anschließend rief sie mich an - nächste Woche treffen wir uns.
Wenn so etwas passiert, entdecke ich in mir den tiefen Drang, mit Computerspielen in der Praxis zu arbeiten, beraten, unterstützen, Alternativen suchen, "behandeln" (wozu bin ich denn schließlich Psychologin). Ich denke, sowas ließe sich auch vorzüglich mit der Forschung verbinden: Jeder, der über seine tägliche Arbeit nachdenkt, forscht, im Grunde. Deswegen ist mir der Kontakt zur Community halt total wichtig. Ich habe meine Pläne, und auch wenn ich weiß, dass sie nicht in dieser Form auftreten werden, wie ich sie mir jetzt vorstelle, so dienen sie mir dennoch als Richtung, wohin ich möchte...
(Weitere Berichte folgen)

LIT2007

Am 7./8. Dezember findet in Leipzig die LIT 2007 statt, mit Thema Digitale Spiele: Herausforderung & Chance. Das Call for Papers war ein bisschen eng, vorletzte Woche erfahren, nächste Woche (31.10) schon fällig. Aber ich habe neben dem allgemeinen CfP noch eine persönliche Aufforderung bekommen, etwas einzureichen. Ich habe ja aus Leipzig einige auf der GC kennengelernt...
Ich dachte ich schreibe über Sucht, und war dann doch etwas überrascht, als ich feststellte, dass mein Text überhaupt nicht davon handelte. Kennt Ihr das Gefühl, ein Text entsteht mehr oder weniger ohne das eigene Zutun??? So ähnlich.
Naja, jedenfalls entstand so der 6-seitige Text "Spielst Du eigentlich das gleiche wie ich??", in dem es eigentlich nur um die Typologie von Bartle ging und um ihre Erklärung in psychologischen Begriffen. Da das Publikum voraussichtlich sehr stark informatisch / medienwissenschaftlich geprägt sein wird, könnte dieser psychologische Touch sie (hoffentlich) sehr interessieren. Allerdings warte ich vorerst noch drauf, dass meine Mama mir das korrigiert, was ich ihr zugeschickt habe, davor passiert nämlich nix! :P

Ultraschall einer stolzen Mama

Am Montag war es soweit: erstmalig habe ich die Diss - oder was bisher davon steht - ausgedruckt. Es war kaum mehr als ein Ultraschall deshalb, weil es einfach noch ein Fötus ist, unfertig, ungenau, entwicklungsbedürftig usw. Nichtsdestotrotz erfüllte es mich mit Stolz, da es das erste Mal war, dass ich etwas, woran ich nun doch ziemlich lange arbeite, zu sehen bekam. Dieser Stapel Papier, immerhin 140 Seiten, das ist MEIN Kind!
Und nichts besser als einen so erfahrenen Doktorvater wie Dörner, um mich zu beruhigen. "Eine Dissertation ist eine Baustelle, ist immer eine Baustelle. Und wenn man sie abgibt, denkt man, man hätte sie noch viel besser machen können. Und wenn einige Jahre vergangen sind, dann schaut man sie wieder an, und ist unheimlich stolz, wie gut man sie doch gemacht hat".
Als guten "Arzt" hat er dem "Ultraschall" rapide Schlussfolgerungen entzogen: Ich soll nicht versuchen, mit Masse zu beeindrucken, sondern alles was ich zitiere muss einen Grund haben, warum es dort ist. Zitieren, einfach nur um es dort stehen zu haben, macht keinen Sinn. Recht hat er, natürlich! Aber die Angst, den Ansprüchen nicht zu genügen, ist natürlich vorhanden.
Naja, im Kopf habe ich mir schon einiges zurechtgelegt für die Kapitel Motivation, Flow usw. In der Motivation will ich die Spielbeschreibung nochmal aufgreifen - was tragen schließlich Zweckfreiheit oder Quasi-Realität zur Motivation des Spieles bei? Bzw. was von der Motivation sind die Spieleigenschaften?

Derzeit arbeite ich immer noch an den Wirkungen von PC-Spielen, genauer gesagt am Kapitel "Kompetenzhygiene und Problembewältigung". Dabei stellt sich lustigerweise heraus, dass Problembewältigung nur deswegen stattfindet, weil die Leute vom Spielen so eingenommen sind, dass sie ihre Probleme fürs erste vergessen, und damit die nötige Distanz schaffen, um das Problem aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten.
Ist das nicht faszinierend?! :)

Montag, 22. Oktober 2007

Spiele und Empathie

Freunde von mir (Sibylle und Carsten) sind an der Entwicklung eines Computerspiels beteiligt, mit dem man das Mobbing an Schulen reduzieren will.
Die Diskussion ist natürlich zweischneidig: wenn man davon ausgeht, dass man durch Bildschirmspiele solche solzialen Kompetenzen lernen kann, muss man auch einräumen, dass Gewalt durch solche Spiele erlernt werden kann - und vice versa.
Deswegen bin ich mir noch unschlüssig, ob überhaupt eins von beiden wahr sein kann.
Aber weil sie heute bereits 2x in den EU-Nachrichten zu lesen waren (nämlich hier und hier) dachte ich, ich sollte es zumindest mal erwähnt haben! :)

Zum Glück habe ich gleich Besprechung mit Dörner, und hoffe, meine Zweifel etwas beseitigen zu können.
BTW habe ich neulich meine Diss erstmalig ausgedruckt gesehen (also das, was schon "steht", ca. 135 Seiten), und ich muss sagen, ganz unbeeindruckt war ich davon nicht! :)

Sonntag, 14. Oktober 2007

Playstation in der Schule

Wie neulich berichtet konnte ich bei mir eine Verbesserung der Lernleistung bei den Europa- und USA-Spiele feststellen. Ähnliches scheinen auch japanische Lehrer zu denken, wenn sie dort die Playstation im Unterricht einsetzen.
Das setzt mich allerdings vor ein Problem, mit dem ich mich heute morgen schon konfrontiert sah, als ich das Kapitel über die Aggression in der Rohfassung fertigstellte (und das Grund genug war, eine Besprechung mit meinem Dr.-Vater anzuberaunen!): wenn man andere Lerneffekte eindeutig und klar belegen kann, warum sollen sich Bildschirmspiele nicht auf die Gewaltbereitschaft oder Aggressivität auswirken??? (SACKGASSE!!)
Naja, jetzt ist die Disszeit erstmal um, bis zum nächsten Wochenende zumindest... Aber vllt. komm ich doch nochmal unter der Woche dazu, mich wenigstens eine kleine Stunde diesbezüglich hinzusetzen...
LG
moni

Donnerstag, 11. Oktober 2007

Das Streitgespräch

Nein, ausnahmsweise war ich nicht am Streitgespräch beteiligt, zumindest nicht direkt, sondern im Publikum dazu.
Wie ich neulich berichtete, trafen am Montag abend im Bildungszentrum Nürnberg Dr. Rudolf Kammerl von der Uni Passau und Marek Klingelstein, Chefspieltester bei der USK aufeinander. Moderiert wurde das ganze durch Dr. Siegfried Zelnhefer, Leiter des Presseamts der Stadt Nürnberg, der das wirklich unglaublich gut machte. Er war geistig sehr präsent, achtete drauf, wann und in welcher Form die Fragen beantwortet oder umgangen wurde, und übte auch sehr verhalten Kritik an den Kombatenten, wenn die Fragestellungen zu wiederholt wurden.
Dr. Kammerl wirkte ein Tick zerstreut, "Wissenschaftler halt". Marek Klingenstein war hingegen ein Beispiel an gelungener Rethorik. Er führte Kammerl teilweise echt an der Nase herum, und da dieser persönliche Angriffe durchführte, war es für Klingenstein auch ein leichtes - er hatte VIEL Raum zum Reden, den er auch reichtlich eingenommen hat.
Das Streitgespräch selber war super, spannend, wenn auch sehr lange die Diskussion sich nur um die Rolle der USK drehte.
Zum Schluß kamen vom Publikum (zugegebenermaßen auch von mir) die für mich wichtigen Fragen zur Motivation von Bildschirmspielen einerseits, mit dem häufig vertretenen Gewöhnungsaspekt, und andererseits wie man diesem Gewöhnungseffekt und dem über das Maß hinaus gefesselt sein umgehen kann: wie entsteht also Sucht und wie kann man ihr entgegenwirken.
Da muss ich zugeben, dass Marek Klingelstein einen Gedanken einbrachte, den ich selber noch nicht hatte, der für mich aber sehr einleuchtend klingt: Computerspiele sind abgewandelte Handlungen der Realität. Volleyball gab es schon Jahre vorher im RL, bevor es als Computerspiel eingeführt wurde. Genauso Autorennen - bis hin zu den Rollenspielen. Man kann im RL vllt. kein Elf oder Zwerg sein, aber in P&P sind der Phantasie keine Grenzen gesetzt, und man kann alles sein.
Es stimmt auch: bis auf wenige Ausnahmen sagten fast alle meine Interviewpartner, dass sie lieber in echt RPG spielen als am Computer, lieber in echt Motorrad fahren als auf dem Computer, lieber in echt Tennis spielen als auf der Wii.
Man muss den Menschen nur wieder an den Ursprung des Spiels wieder zurückführen. Das echte ist immer besser als das gleiche als PC-Version.
Dies scheint auch Birgit Weber zu bestätigen, die in einer Jugendgruppe (?) in Langwasser arbeitet, in der eine Berufspraktikantin die Kinder durch P&P-RPG an das reale Leben zurückzuführen versucht...
Wir konnten uns an dem Tag leider nicht mehr austauschen, aber dankenswerterweise hat sie sich bei mir gemeldet (ich hatte ihr eine Visitenkarte von mir rübergeschoben :) ), und ich bin schon sehr gespannt, was dieser Kontakt in Zukunft noch alles bringen wird... :)

Mittwoch, 10. Oktober 2007

Second Life war gestern...

So gerne ich über second life herziehe, eins haben sie gezeigt: dass ein erweiterter Bedarf für Kommunikation im Netz durchaus gegeben ist.
Doch manche Ideen sind sinnvoll, andere weniger.
Eine, die ich persönlich sehr sinnvoll finde ist weblin. Da meldet man sich an, erstellt seinen Avatar, der dann in den Seiten im Netz, in denen man gerade unterwegs ist, zu sehen ist. Da habe ich nämlich wirklich etwas davon. Zwar nicht dann, wenn ich mich mit anderen 24.000 Leuten auf google.de rumtreibe, aber wohl, wenn ich erste Avatare bspw. in meinem Blog über PC-Spiele oder über Burgruinen treffe. Oder auf einer Wissenschaftsseite. Oder auf den Seiten der Reporter ohne Grenzen. Oder keine Ahnung, wo ich mich halt sonst so überall rumtreibe. Das sind dann Leute, die sich für das gleich interessieren wie ich. Mit denen habe ich etwas zu bereden (und wenn ich irgendwo bin, wo ich lieber nicht gesehen werden möchte, oder wenn ich einfach meine Ruhe haben will, so kann ich mich immer noch ausloggen).
Genauso wie ich mich freue, wenn meine Freunde von BuFu mit mir gleichzeitig online sind, so dass ich PMs mit ihnen tauschen kann (auch wenn das etwas lange dauert), oder auf gmail, icq, skype, you name it, so finde ich das umso cooler, dass ich die Leute "sehen" kann, und mich mit ihnen in Echtzeit unterhalten kann.
Wenn es nach mir geht - als gute Socializer, die ich ja bin - dann werden schon bald überall kleine Weblins rumspazieren! :)
Und mein Weblin schaut auch echt aus wie ich :).

In diesem Sinne... "Man sieht sich"! ;)
LG
moni

Montag, 8. Oktober 2007

Besser unverschämt spät...

... als gar nicht!
War selber sehr überrascht, diesen Eintrag in meinem Kalender für heute zu finden:

"Aggressiv, dumm, einsam?" Was bewirken Computerspiele wirklich? Das Streitgespräch im Oktober
Bildungszentrum Seminargebäude, Gewerbemuseumsplatz 2, Zi. E.14

Von Computerspielen behauptet man gerne, dass sie passiv machen, den Intellekt verkümmern lassen und Aggressionen fördern. Auf der anderen Seite zeigen Studien, dass PC-Spiele den Intelligenzquotienten steigern, das Gehirn aktivieren und zum Lernen anregen. Der Medienpädagoge Dr. Rudolf Kammerl von der Uni Passau und der USK-Spieletester Marek Klingelstein diskutieren über Computerspiele.

Computerspiele - kaum ein Thema hat die Gemüter in letzter Zeit so sehr erhitzt. "Killerspiele" sollen die Gewaltbereitschaft fördern und sogar verantwortlich für Amokläufe sein. "Daddeln" mache passiv und führe zu Realitätsverlust.
Auf der anderen Seite zeigen Studien, dass PC-Spiele die Intelligenz fördern, das Gehirn aktivieren und Lernen fördern. Wer hat nun Recht?
Moderation: Dr. Siegfried Zelnhefer, Leiter des Presseamts der Stadt Nürnberg.
Referenten: Dr. Rudolf Kammerl, Universität Passau / Medienpädagoge und Marek Klingelstein, Diplommedieninformatiker, Spieletester bei Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle


Weitere Infos.

Ich werde auf jeden Fall dort sein - bin schon gespannt auf die Diskussion sowie auf die Kontakte, die dort zu knüpfen sein werden...
Demnächst hoffe ich, darüber berichten zu können.
Bis dahin... :)
moni

Sonntag, 7. Oktober 2007

Spielend lernen

Wo liegt eigentlich Kiew genau? Und wo Oslo?
Auf dieser Seite kann man das üben, und zwar wenn man auf die Europa-Karte draufklickt.
Ich hatte das Spiel schon vor einigen Monaten entdeckt, und einige Male gespielt (klar, man hat den Ehrgeiz, seine Kilometerzahl von Durchgang zu Durchgang zu verbessern), und stellte fest, dass ich diesmal viel besser damit klarkam.
Meine Tiefstkilometerzahl liegt derzeit bei 755km.
Wer bietet weniger?


PS. Ich habe mich gerade selbst unterboten und habe mich jetzt mit 661km um nochmal fast 100 km verbessert! :)

PS2. In den USA komme ich nach einigen Durchläufen auf immerhin 729 km (zugegebenermaßen lag ich beim ersten Durchgang ca. 18.000 km daneben! :D)

Samstag, 6. Oktober 2007

Amoklauf und Killerspiele

Schon wieder dieses leidliche Thema?!
Ja, denn ich musste mehr oder weniger damit abrechnen. Das Thema ist zu wichtig, als dass man es einfach unerwähnt lassen könnte, in einer Arbeit wie meiner. Aber ich muss sagen, dieses Thema geht mir extrem nahe. Jedem Menschen, ist mir schon klar. Aber wenn man sich den Wikipedia-Artikel zum Thema mal durchliest, und sich dann die einzelnen Amokläufe wieder durchliest, den Tathergang vor Augen führt... Das ist etwas für Leute mit einem stärkeren Magen als meinen...
13 Amokläufe sind dort aufgeführt (wobei der von 1999 an der medizinischen Fakultät in Sao Paulo gar nicht auftaucht), der erste 1913 in Deutschland, mit 17 Toten. Der Typ (Ernst August Wagner) legte eines Nachts Feuer an verschiedenen Stellen einer Ortschaft, und als die Bewohner vor den Flammen flüchteten, erschoss er sie. Ganz ohne Computerspiele.
Bis auf die letzten 3 Amokläufe (Erfurt, Emsdetten, Virginia Tech) war vorher noch nie die Rede von Computerspielen in diesem Zusammenhang die Rede, zumindest konnte ich nichts darüber finden.
Und von den 13 aufgeführten Amokläufen finden neun an Bildungseinrichtungen statt. Ich meine, hallo?? DA muss man sich glaube ich nicht mehr groß fragen, warum!
Die Schuld einfach auf die Killerspiele zu schieben ist eine gewaltige Unterschätzung des menschlichen Geistes, seiner Komplexität und der Verzweiflung, zu der es in der Lage ist...
Es macht mich einfach unglaublich traurig, mehr als alles. Traurig um die ganzen Menschen, die dabei sterben mussten, aber traurig auch wegen den Amokläufern, die keine Lebensalternative mehr sahen. Kein Mensch der die Option hat macht sowas. Genauso wie Selbstmord. Gewissermaßen ist es ein Selbstmord für Leute, die zu viel von sich halten, um einfach still von dieser Welt zu scheiden. Oder für Leute, die eine solche Wut mit sich tragen, die sie noch nicht mals sterben ließe.
Es ist eine harte, grausame Welt, in der wir leben.
(Ich glaube ich gehe jetzt eine Runde spazieren, denn das Thema steckt mir komplett im Hals fest...)
LG
moni

Freitag, 5. Oktober 2007

Halo 3 und 26 Fernseher

Neulich hörte ich den Podcast Das digitale Logbuch: Blau die Kiste für die Tagesschau von Deutschlandradio, und ich muss sagen, ich fand es sehr treffend. Blau die Kiste für die Tagesschau bedeutet, dass jeder der Musik-, Spiele- und Filmeproduzent sein Format hat und damit macht, was er will - unter anderem eigens für seine eigene Hardware exklusive Software rauszubringen. Microsoft macht Spiele für die XBox, Sony für die Playstation und Nintendo für Wii. Und wir Idiot..., ich meine, Konsumenten, sind dann die gear***ten, die entweder mit einer Plattform klarkommen, wo nicht alles läuft, was wir gerne hätten, oder uns aber die Bude mit unterschiedlicher Hardware für die unterschiedliche Software zumüllen müssen (der Vergleich war, dass der Pro7-Fernseher nur Pro7, Sat1, kabel1 und N24 empfangen würde. Für alle anderen Sender bräuchte man einen eigenen Empfänger). Ich erinnere mich an die Zeit, als man ein Handy zum Telefonieren, ein Palmtop für die Lebensplanung und ein MP3-Player mit sich rumschleppte (wobei ich zugegebermaßen nach wie vor ein geschäftliches Handy mit Organizer, ein privates Handy und mein iPod spazieren trage, also so lange kann das noch nicht her sein). Aber man könnte sich wahrhaftig wünschen, dass dieses Chaos endlich mal aufhören würde, und man tatsächlich in der Lage wäre, für alles nur EIN Gerät zu gebrauchen (Hehe, ich sag da nur: iPhone Werbung! :)! Jetzt habe ich meine ganze Musik in aac bzw. meine Hörbücher in m4b, aber ich mag nicht dran denken, was passiert, wenn sich mein iPod - eher früh als spät, wie ich befürchte - in die weiten Jagdgründe der Apfelwelt verabschiedet.
Ok, worauf ich eigentlich hinauswollte, bevor ich mich den Wellen der Empörung hingab war: "Halo 3" bricht alle Verkaufsrekorde. 300.000.000 US$ (ich dachte ich schreibs mal aus, man vergisst leicht, wieviel 1 Mio ist...) in nur einer Woche ist auch verdammt gut. Bleibt abzuwarten, was als nächstes geschieht...
(Sofort als nächstes gehe ich meine Hörbücher abhören, bevor mein iPod nicht mehr mag... :) )
LG
moni

Mittwoch, 3. Oktober 2007

ICP 2008

Nächstes Jahr findet die International Conference on Psychology auf deutschem Boden, nämlich in Berlin, statt. Seit längerer Zeit schlage ich mich mit dem Gedanken rum, einen Abstract hinzuschicken.
Heute habe ich mir die ganzen Vorgaben mal durchgelesen, und Schock: man muss die "Objectives (indicate the purpose of the study or the hypothesis being tested); Methods (include the setting for the study, the participants, the diagnosis or intervention, and the type of statistical analysis; if references are needed, they should be given in the text); Results (present as clearly as possible the outcome of the study and statistical significance if appropriate); and Conclusions (briefly discuss the data and emphasize the significance of the results)." in Maximal 100 Wörter unterbringen!!! Kann ich denn zaubern, oder was??
Nein, ich nicht, aber meine Mama schon! :) Und deswegen haben wir jetzt zusammengetüftelt, und folgendes zusammengestellt:

Why playing games is better than living lifes
The objective of this research was to find out why people get so absorbed in computer games that they forget eating, drinking and sleeping. The virtual reality seems to offer experiences that the real life can not. To figure out how and why these people get hooked the case study method was used basing the qualitative analysis on 27 interviews with persons aged 8 to 68, 22 males and five females. The four gaming types based on Bartle (Explorer, Achiever, Socializer and Killer) were ratified and their psychic mechanisms elucidated based on Dörner’s Psi-Theory.

Jetzt muss ich nur noch meinen Lieblingsdoktorvater fragen, was er davon hält... Und dann gucken, dass ich eine Oral Presentation kriege, sonst bekomme ich keine Finanzierung von der Uni...
In diesem Sinne... Daumen drücken! :)

Wirkungen von Computerspielen

Tja, entgegen meiner Erwartung entwickelt sich das Kapitel über die Wirkungen von Bildschirmspielen doch zur ziemlichen Herausforderung. Allein über Aggression habe ich über 50 Seite Material.
Bis dahin, noch kein Problem. Das Problem ist, dass das Material - gerade die wissenschaftlichen Erkenntnisse - extrem widersprüchlich sind. Meine Interviewpartner sind sich im Gegensatz dazu ziemlich einige.
Jürgen Fritz stellt 4 Richtungen der Ergebnisse was die Gewaltforschung angeht:
* Stimulationstheorie: die Aggressionsbereitschaft wird durch das Bildschirmspielen gefördert, z.B. weil eine Identifikation mit dem (äußerst aggressiven) Held des Spiels stattfindet;
* Inhibitionstheorie: Gewaltdarstellung in Bildschirmspielen erzeugen Angst und hemmen die Bereitschaft zur eigenen Gewaltausübung;
* Habitualisierungstheorie: Gewaltszenen wirken abstumpfend, es findet eine Gewöhnung des Individuums an Gewalt statt, die die eigene Aggressionsbereitschaft auch erhöhen kann;
* Katharsistheorie: Beobachtung aggressiver Handlung bzw. das Nachspielen von Aggressionen baut Spannung ab und mindert die Aggressivität.

Bis dahin ist ja alles gut. Mein Problem ist folgendes: die Wissenschaft scheint nur die Stimulations- und Habitualisierungstheorie zu kennen oder zu beweisen. Meine Interviewpartner dagegen berichten fast ausschließlich über Katharsis, also Entspannung und Aggressionsabbau durch das Spielen, im geringeren Maß auch Inhibitionserscheinungen. Doch das ist ein so heißes Thema, dass ich eigentlich keine Lust darauf habe, mich hier mit der "etablierten" Meinung zu schlägern. Doch genau daran wird kein Weg vorbei führen.
Das bedeutet, dass meine Argumentation extrem schlüssig sein muss, damit ich mich nicht angreifbar mache. *seufz*
Ein Teil dieses Kapitels was mir besonders gut gefällt ist das, in dem ich die Theorie von Doris Bischof-Köhler aufgreife, mit den unterschiedlichen Aggressionstypen bei Männer (bzw. Männchen) und Frauen (Weibchen, da sie nicht ausscheließlich in der menschlichen Spezies vorkommen). Die Frau taugt echt was, finde ich. Sie kann manche Dinge einfach nicht nur klar, sondern auch sehr differenziert und schlüssig darstellen.
Daher, die Buchempfehlung des Tages: Von Natur aus anders. Echt lesenswert. Sie ist Entwicklungspsychologin, ihr Mann (Norbert Bischof) ist Physiker / Philosophe / Biologe (ich blick da nicht genau durch), und die schreiben eben aufeinander aufbauend. Super spannend.

Bei Gelegenheit schmeiß ich wieder ein Paar Leseproben der Diss rein.

LG
moni

Donnerstag, 27. September 2007

Volle Kraft voraus!!!

Back in Town!
Nachdem ich schon seit Tagen nichts mehr an meiner Diss machen konnte, setzte ich mich heute gleich morgens voller Tatendrang dran.
Mein Kapitel "Wirkung von Bildschirmspielen", was allein schon an Theorie 30 Seiten auf die Waage brachte, wurde auseinandergepflückt. Daraus entstanden 13 Teile (Einführung, Kognition und kognitive Leistungsfähigkeit, Gefühle und Stress, Problemlösen und Kompetenzhygiene, Aggressivität, Sozialität, Sucht und Abhängigkeit, Körperliche Folgen, Abgrenzung zu anderen Aufgaben und Hobbies, Bildung der Persönlichkeit, Phantasie und Wirklichkeitsgehalt, Erziehung und Zusammenfassung), die mit den Aussagen meiner Interviewpartner zusammen auf ca. 3-10 Seiten je brachten, die viel handlicher sind. Aber es stimmt schon: allein der Wirkungsteil wird ca. 80 Seiten betragen. Was aber nicht schlimm ist, denke ich, da dies ein entscheidender Teil meiner Arbeit ist.

Kleine Leseprobe gefällig?

6.1 Einführung
Während dem Sport zugeschrieben wird, Tugenden wie Teamgeist, Mut und Führerschaft zu lehren und die Sportler in die bestehende Gliederung der Gesellschaft zu integrieren (Sutton-Smith, 1978, S. 71), sind solche positiven Zuschreibungen bei Bildschirmspielen seltener. Die öffentliche Meinung scheint geprägt von negativen Wirkungen von gewalttätigen Bildschirmspielen - insbesondere Computerspielen - bis hin zu Amokläufen. Fabian (1996, S. 170 f.) fasst die Ergebnisse von Fromme (1992, S. 73) über vermutete Wirkungen der Computer-und Bildschirmspiele auf Kinder zusammen:
(Tabelle)
Rötzer (2003, S. 37) weiß, dass gesicherte Ergebnisse der Forschung über Medienwirkungsprozesse in dieser Form gar nicht existieren, und hält gar die Debatte in der Öffentlichkeit, welche (schädlichen) Wirkungen von Medien ausgehen für nicht sonderlich originell: „in der Vergangenheit wurde immer dann, wenn ein neues Medium sich verbreitete, sei es Film, Rundfunk, Fernsehen oder heute das Internet, heftig und in der Regel polemisch bis irrational eine Diskussion über die negativen Folgen auf Individuen und Gesellschaft geführt, die eher ideologisch als an der Sache orientiert war“(RÖTZER, 2003, S. 37). Er nimmt an, dass auch die Wissenschaft Trends oder Moden unterliegt. Das Thema „Gewalt in den Medien“ wurde bspw. 1985 mit der Einführung des Privatfernsehens in der damaligen Bundesrepublik Deutschland intensiver als jemals zuvor diskutiert. Auch Fromme (2001a, S. 29) sieht keinen Aufschluss über die Wirkungen von PC-Spielen in den letzten 30 Jahren empirischer Medienwirkungsforschung, sowie Ladas (2002, S. 19), der erhebliche Auswirkungen auf das Verhalten des PC-Spielers oder seine Einstellungen weder theoretisch noch empirisch nachgewiesen sieht.
Klimmt (2006, S. 111) geht davon aus, dass die Konsequenzen - sowohl die spiel- als auch die realitätsbezogenen „von den Nutzer/inne/n nicht intendiert werden, sondern dass sich der Handlungsantrieb von Computerspieler/innen allein auf die positive bewertete Erlebenszustände während der Nutzung bezieht“. Schöfthaler (1998, S. 108) räumt ein, dass die Beschäftigung mit Computerprogrammen auf den Spieler verschiedene Auswirkungen haben kann, die aber vom bevorzugten Spielgenre, vom Spieler sowie dem Spielverhalten abhängt. Seemann (2001, S. 23) ergänzt, dass eine individuelle Adaption an das neue Medium scheinbar stattgefunden hat, während sich auch die Gesellschaft daran anpasste. Die Effekte des Mediums sind also in Wandlung begriffen, während es an Neuheit verliert und immer mehr in unserer postmodernen Gesellschaft zum Alltag dazugehört. Die Effekte, die Bildschirmspielen zugesprochen werden, müssen als hypothetische Effekte betrachtet werden, da sie häufig sowohl wissenschaftlich nachgewiesen als auch wissenschaftlich widerlegt werden konnten (Löschenkohl, 1995, S. 7) - es hängt wohl auch davon ab, was der Wissenschaftler zu finden denkt. An dieser Stelle verdeutlicht Weizenbaum (1978, S. 174f) seinen Gedankengang - dem ich mich anschließe - mit einem Witz: „ein Polizist stößt mitten in der Nacht auf einen Betrunkenen. Dieser rutscht auf allen Vieren unter einer Laterne herum und sucht offensichtlich etwas. Er erklärt dem Wachtmeister, er habe seine Schlüssel verloren, „irgendwo da drüben“; dabei zeigte er auf eine Stelle, die außerhalb des Kreises der Laterne liegt. Natürlich fragt ihn der Polizist, warum er die Schlüssel unter der Laterne suche und nicht da, wo er sie verloren habe, und bekommt zur Antwort: „Weil man unter der Laterne besser sieht!“. ... In der Tat: was man sucht, findet sich nur da, wo es hell ist. ... Dabei kommt es auf zwei Dinge an: den Umfang des Kreises, der das Universum des Forschers bildet, und auf den Geist, von dem die Forschung geleitet wird. Zum letzteren gehört das klare Bewusstsein, dass es außerhalb des Kreises dunkel ist und dass es Lichtquellen gibt, von denen wir bisher nur wenig wissen“.

Dienstag, 25. September 2007

35 Jahre Atari

Mit 35 Jahren sind Bildschirmspiele doch durchaus in einem erwachsenen, vernünftigen Alter, oder? Sollte man meinen. Doch wenn man sich die Diskussionen ansieht, die immer noch laufen, so ist man weit davon entfernt.
Mit Pong waren Bildschirmspiele sozusagen in den Kinderschuhen. Von den extrem einfachen Spielen mit extrem einfachen Anweisungen ("Avoid missing ball for highscore") haben sich Bildschirmspiele zu etwas doch ziemlich komplexes entwickelt. Es wird nicht unüblich sein, dass im Laufe der Entwicklung - eines Menschen, eines Gegenstandes, einer Mode - bestimmte Fragen und Kritiken laut werden, und auch hier ist es nicht anders. Doch dass diese Fragen nicht beantwortet werden (oder schlimmer: so widersprüchlich beantwortet werden, dass man hinterher kein Stück klüger ist als vorher), und trotzdem eine solche mediale Aufmerksamkeit genießen finde ich doch ziemlich ungewöhnlich.
Obwohl die Computerkid-Generation der 80er inzwischen längst erwachsen ist, werden wir schon bald eine Zeit erleben, in der so ziemlich jeder Erwachsene mit Bildschirmspielen großgeworden ist. Und dann bin ich gespannt, was man mit dem ganzen freigewordenen Medienplatz macht, wenn der Diskussionsbedarf endlich mal gedeckt ist...
(Rein nach dem Motto: das Leben bleibt spannend)

MA Computer Game Studies??

Ja, das geht!
Die Donau-Universität Krems bietet sowas an, und zwar als Master (4 Semester), als Akademische/r Experte/in (3 Semester) oder als Certified Program (2 Semester). Warum können wir sowas eigentlich nicht an unserer Uni anbieten?!
Ich habe mir sowas auch schon überlegt, aber hey, wer braucht nach einer Vollblutpromotion noch ein Master zu dem Thema?! Außerdem sind die Kosten für ein Gimmick (was es für mich wäre) etwas zu happig: knapp 10.000€ für 2 Jahre...
Aber interessant ist es sicherlich schon... (Ach was würde ich gerne an dieser Uni lehren...)
LG
moni

Montag, 24. September 2007

Ich schreibe Euch zu wenig?? :)

Das kommt daher, dass ich entweder schwer beschäftigt bin, meine Diss zu schreiben (bin übrigens mit den Explorern fertig geworden. Jetzt warte ich auf Rückmeldung von meiner Mama, um dann die Achiever und die Killer - die beide nicht ganz einfach zu definieren sind - anzugehen), oder aber noch schwerer beschäftigt bin mit Burgbesichtigungen.
Ja, wir haben unser altes Hobby wieder aufgenommen.
Letzte Woche waren wir in Pappenheim, gestern auf der Haimburg. Darüber berichte ich ausführlich - wer sich dafür interessiert - auf meinem neuen Blog: http://burgruine.blogspot.com/.
Und jetzt: wieder ab an die Arbeit! :)
LG
moni

Donnerstag, 20. September 2007

Socializer for the win

Tja, nachdem ich seit Montag wieder in Bamberg gearbeitet habe, kam meine Diss definitiv zu kurz. Abends kam ich immer erst gegen 20h heim, und um 21h lag ich meistens schon im Bett, so erschlagen war ich.
Naja, dafür war ich in Ba ziemlich produktiv - zumindest rede ich mir das immer ein! ;)

Back in town habe ich heute erstmal meine Socializer fertiggestellt, mit der positiven Grundstimmung, etwas neues geschaffen zu haben. Auch habe ich die Grundlagen für die Explorer aufgestellt, die ich heute leider nicht mehr fertig bekomme (aber morgen vllt.?!).
Danach hat mir Kashi geholfen, das Glossar für meine Arbeit aufzustellen (es ist einfach erstaunlich, welche Ausdrücke von den Interviewpartnern verwendet wurden, und für die ich teilweise einfach mal blind war: von Begleitdämon über Blut-Patch und Headi bis hin zu spawnen und dotten. Ist schon cool, was da so alles auftaucht, oder?
Und als wir dann gemeinsam nach Netzjargon und Computerspieler-Jargon gewikied haben (auch so ein Wort) haben wir zwei furchtbar(e) interessante Dinge rausgefunden: 1. wir verstehen viel zu viele der freaky Wörter (ich zitiere Kashi: "wenn man erstmal mit diesem ganzen elend ein ende gefunden hat, sieht man erstmal wie dämlich das alles ist"), und 2. es gibt einen Namen für die Verben, die man zwischen Sternchen schreibt (wie *grins*, *renn*, *spring* usw.) (da hatten wir nämlich schon neulich ziemlich lange darüber gerätselt). Es nennt sich INFLEKTIV. Schock, wer erfindet denn sowas??? (Dabei wollten wir das doch machen! :) ).
Also ein sehr produktiver Tag.
Zudem ist mein Konzept für das Seminar "Zeitmanagement und Stressbewältigung" durch und wird in den nächsten Tagen für Angehörige der Uni Bamberg auch buchbar sein. Dafür musste ich mir anhören, dass man Momo nicht kennt. Momo!!
Naja, man kann im Leben nicht alles haben!

Jetzt muss ich wieder los, sonst gerät mein Zeitmanagement aus den Fugen! ;)
Man liest sich!
Viele Grüße
Monica

PS. Jetzt muss ich noch 2 Dinge rauskriegen: 1. wie ich Kashis Hintergrundgelb wieder entferne und 2. wie ich die Formatierung vom Blog wieder hinkriege, nachdem ich etwas eingefügt habe! :P

Samstag, 15. September 2007

Der 12. September und die Tage seitdem

Tja, der 12. September brachte erstmal einen ziemlichen Schock, der in einem 2-tägigen Krankenhausaufenthalt mündete, und der mich erstmal - wenn auch nichts schlimmes geschah - ziemlich aus der Bahn warf und meine Konzentration raubte.
Nachdem Steffen wieder zuhause war konnte ich mich heute endlich dazu aufraffen, weiter zu arbeiten - was bis um diese Uhrzeit noch erstaunlich gelang! :)
Ich habe die Wirkungen von Bildschirmspielen für die Praxis "zusammengestellt" (meaning: ich habe alles, was meine Interviewpartner zu den Wirkungen von Bildschirmspielen sagten zusammen gepastet, halbwegs sortiert) - jetzt muss ich nur noch einen fließenden Text daraus machen und den sinnvoll mit dem bereits geschriebenen theoretischen Teil verbinden.
Das wird spaßig! :)
Gleichzeitig habe ich mit der praxis-nahen Charakterisierung der 4 Typen angefangen.
Socializer habe ich ziemlich fortgeschritten, und ich muss sagen, dieser Teil gefällt mir besonders gut! :) Also diese Charakterisierung.
Selbst wenn ich bis Ende des Monats nicht fertig werde (und dafür besteht keinerlei Aussicht mehr), ich fühle mich so glücklich, ruhig und zufrieden mit meiner Arbeit... Ich habe Zeit, und ich mache es gut - sehr gut. Und das macht mich wirklich glücklich! :)
Naja, wenn ich mit der Wirkung fertig bin fehlt "nur" noch die Motivation, sozusagen der Kern meiner ganzen Arbeit. Aber hey, das krieg ich auch noch locker hin!
Zumeist meine Mama jetzt auch Internet in ihrer neuen Wohnung hat, und nachdem wir heute morgen schon stuuuuundenlang telefoniert haben kann ich sie jetzt zu jeder Tages- und Nachtzeit mit Dissteilen terrorisieren!
Ich habe ihr auch schon iTunes, Firefox und Thunderbird untergejubelt! :)
Aber sie ist clever, sie packt das schon! Und sie ist mir eine unglaubliche Hilfe!
Und jetzt... werde ich meinen arbeitsreichen Samstag beenden... und in die Haia fallen!
Demnächst wieder regelmäßiger! ;)
LG
moni

Dienstag, 11. September 2007

Der 11. September

Sechs Jahre ist es heute her. Ich glaube, nie wieder wird jemand diesen Tag vergessen können. Ich erinnere mich noch an das Aufwachen durch das Telefon, die Aufregung und den Unglaube. Kann das wirklich wahr sein?
Wenn wir damals wüssten, wie sehr diese Tag das Geschick der gesamten Menschheit verändern würde... Die nicht endenwollenden Kriege... Die Anschläge von London und Madrid... Es ist schon eine chaotische Welt, in der wir leben. Und wenn ich mir die Berichte vom Herbst 1977 anhöre, dann ging es auch schon damals recht krass mit dem Terrorismus zu. Nur war das anders.
Gleichzeitig feiere ich auch in den nächsten Tagen 6 Jahre Rückkehr nach Deutschland - das weiß ich deswegen so genau, weil es 2 Tagen nach den Anschlägen auf die Twin Towers war.

Meine Diss läuft derzeit richtig munter.
Ich habe 4 Kapitel Theorie "fertig" - die Graciela würde dazu "eingefroren" sagen, denn fertig sind sie glaube ich nie - (von beabsichtigten 5), und 2 davon werden jetzt mit Leben gefüllt. Das heißt, dass ich nicht - wie üblich - zuerst die komplette Theorie, danach die komplette Forschung, und zum Schluss die Diskussion mache, sondern Theorie habe ich langsam genug, das muss jetzt nur greifbar werden.
Die wirklich gute Nachricht: ich habe heute die bibliographischen Hinweise fertig überarbeitet (dank Binis Hilfe, der mir ein Script schrieb, um meine Falschformatierungen hinzukriegen!), und erstmalig lief die Kompilierung fehlerfrei. Das ist ein Gefühl, wenn das Ding einfach kompiliert, und hinterher verdammt gut aussieht!! :)
Derzeit baut sich die Diss also folgendermaßen auf:

1 Über das Spielen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1
1.1 Der Spaß . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1
1.1.1 Bedürfnisse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1
1.1.2 Brincar versus Jogar . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4
1.2 Ursache des Spiels . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8
1.2.1 Kultur und Komplexität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8
1.2.2 Anpassung an die Gesellschaft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10
1.3 Voraussetzungen für das Spiel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11
1.4 Zweck des Spiels . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12
1.5 Inhalt des Spiels . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13
1.6 Merkmale des Spiels . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14
1.6.1 Freiheit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15
1.6.2 Zweckfreiheit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15
1.6.3 Zeitliche Abgeschlossenheit und räumliche Begrenzung . . . . . 17
1.6.4 Gegensatzpaare: Spannung und Entspannung . . . . . . . . . . . 18
1.6.5 DieWiederholung, das Ritual . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20
1.6.6 Scheinhaftigkeit und Quasi-Realität . . . . . . . . . . . . . . . . . 22
1.6.7 Gemeinschaftsbildung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24
1.6.8 Stimmung: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24
1.7 Zusammenfassung und Diskussion offener Fragen . . . . . . . . . . . . 25
2 Geschichte des Spiels . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27
2.1 Das Spielelement in der heutigen Kultur . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28
2.2 Fazit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30
3 Computerspiele . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31
3.1 Begriffsklärung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33
3.2 Verkaufszahlen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33
3.3 Spielkategorien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34
3.4 Einzelspieler X Multiplayer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38
3.5 Eigenschaften des Bildschirmspiels . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38
3.5.1 Das Licht und der Traum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39
3.5.2 Andere Realität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39
3.5.3 Probehandeln . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40
3.5.4 Eigenschaften von Bildschirmspielen . . . . . . . . . . . . . . . . 41
3.5.5 Gesellschaftskritik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45
3.5.6 Bisherige Forschung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46
4 Methodische Vorgehensweise . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48
4.1 Begründung der qualitativen Methode . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48
4.2 Ziele der Untersuchung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50
4.2.1 Detailgetreue Kartierung: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50
4.2.2 Generalisierung vom Einzelnen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50
4.2.3 Tiefes Verständnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51
4.3 Werkzeuge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51
4.3.1 Einzelfallanalyse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52
4.3.2 Interviews . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52
4.3.3 Aufzeichnung der Lebensbereiche . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52
4.3.4 Anekdoten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52
4.4 Beschreibung der Untersuchungsmethode . . . . . . . . . . . . . . . . . 52
4.4.1 Interviews . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53
4.4.2 Lebensbereiche . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54
4.4.3 Teilnehmer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54
5 Wirkung von Bildschirmspielen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58
5.1 Kognition und kognitive Leistungsfähigkeit . . . . . . . . . . . . . . . . 60
5.2 Gefühle und Stress . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 62
5.3 Aggressivität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 63
5.4 Sozialität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66
5.5 Sucht und Abhängigkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 67
5.6 Bildung der Persönlichkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 67
5.7 Körperliche Folgen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 70
5.8 Problembewältigung und Kompetenzhygiene . . . . . . . . . . . . . . . 71
5.9 Zusammenfassung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 72
Literaturverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 74

Naja, Motivation für Bildschirmspiele fehlt noch, und bei den Wirkungen habe ich sehr viel weggelassen, da hole ich vllt. noch einiges nach...
Und eben diese 2 Kapitel - Motivation und Wirkung - will ich jetzt beleben. Wenn ich das bis zum Ende meines Dissurlaubs schaffe, bin ich schon recht glücklich! ;)
Mal schauen wie das wird.
Und wenn wir schon beim Beleben sind (was für ein Übergang, würde Thomas Wanhoff sagen! :D), ich habe heute neue Videos von meiner kleinen Nichte Leeann zugeschickt bekommen. Sie sind auf myvideo.de zu sehen:

http://www.myvideo.de/watch/2324496
http://www.myvideo.de/watch/2324596
http://www.myvideo.de/watch/2324544
Und wenn wir schon bei den frohen Botschaften sind: der Altweibersommer soll in den nächsten Tagen unsere Grade erreichen, und heute ist meine eigene kleine Sonne aufgegangen: eine von den 3 Sonnenblumen, die ich noch irgendwann im Juli gepflanzt hatte ist tatsächlich am Aufgehen! Heute konnte man schon die gelben Blüten sehen, und mit etwas Glück gibt es morgen Bilder von!
Lieben Gruß von der hoffnungsvollen
Moni

Sonntag, 9. September 2007

Weitere Highlights des Tages

Tja, man kann es mir kaum verdenken. Nachdem Hambüchen vorhin Reck-Weltmeister wurde mit absoluter Spitzenleistung (ok, ok, ich höre schon wieder mit dem Thema auf! :D), habe ich vergessen, einige andere wichtigen Highlights zu nennen.
Einer davon war, dass ich endlich mal meinen iPod dazu bekommen habe, mir die Podcasts unterbrechungsfrei abzuspielen!! Ein Hurra auf mich! Hat lang genug gedauert (nein, ging nicht einfach mit den intelligenten Wiedergabelisten, weil die waren denkbar dumm! Erst nachdem ich die kompletten langwierig eingestellten Einstellungen des iPods zurückgestellt hatte ging das so, wie ich das wollte. Jetzt muss ich nach und nach wieder einrichten und schauen, ab wanns nicht mehr funktioniert! :) ).
Ein weiterer Highlight war der online Vortrag für die Fidelity-Gilde, an dem 15-17 Leute teilnahmen. Steffen hat ihn aufgenommen (danke, Schatz!), und er kann ab sofort für 3 Tage hier runtergeladen werden (der Vortrag, nicht Steffen), die Präsentation selber ist auf Xanga.com zu sehen.
Weitere Highlights? Gespräche und Blogger-Tipps mit Matthias Oborski, den Entschluss, für die ICP2008 in Berlin einen Abstract für die PC-Spielgeschichte einzureichen (mehr als Nein sagen können sie ja nicht), und meine Mama, die Sonntagnachmittag arbeiten geht, um meine Diss zu korrigieren! Danke, Mama!

Das Herbstmärchen mit goldenem Abschluss

Ich krieg mich gerade gar nicht mehr ein!
Habe das Finale der Turn-WM im Livestream von zdf.de angeschaut.
Fabian Hambüchen hat nicht nur das Reckfinale gewonnen, nein, er hat die anderen komplett abgezockt!
Die guten vor ihm hatten 15.775 und 15.825, was schon verdammt gut ist. Was macht er??? Turnt mit 16.250 einfach neue Maßstäbe vor!!
Das passiert mir nicht oft, aber ich habe wirklich vorm Rechner gesessen und geschrien - und die eine oder andere Träne ist mir auch irgendwo abhanden gekommen.
Hambüchen, Du kannst verdammt stolz auf Dich sein - und wir sind es auch!!

Donnerstag, 6. September 2007

Leseprobe Wirkungen von Bildschirmspielen

Während dem Sport zugeschrieben wird, Tugenden wie Teamgeist, Mut und Führerschaft zu lehren und die Sportler in die bestehende Gliederung der Gesellschaft zu integrieren \citep[S. 71]{S-S78}, sind solche positiven Zuschreibungen bei Bildschirmspielen seltener, sondern die öffentliche Meinung scheint geprägt von negativen Wirkungen von gewalttätigen Bildschirmspielen – insbesondere Computerspielen – bis hin zu Amokläufen.. \citet[S. 37]{Weber03} weiß, dass gesicherte Ergebnisse der Forschung über Medienwirkungsprozesse in dieser Form gar nicht existieren, und hält gar die Debatte in der Öffentlichkeit, welche (schädlichen) Wirkungen von Medien ausgehen für nicht sonderlich originell: „in der Vergangenheit wurde immer dann, wenn ein neues Medium sich verbreitete, sei es Film, Rundfunk, Fernsehen oder heute das Internet, heftig und in der Regel polemisch bis irrational eine Diskussion über die negativen Folgen auf Individuen und Gesellschaft geführt, die eher ideologisch als an der Sache orientiert war“ \citep[S. 37]{Weber03}. Er nimmt an, dass auch die Wissenschaft Trends oder Moden unterliegt. Das Thema „Gewalt in den Medien“ wurde bspw. 1985 mit der Einführung des Privatfernsehens in der damaligen Bundesrepublik Deutschland intensiver als jemals zuvor diskutiert.

Auch \citet[S. 29]{Schindler01} sieht keinen Aufschluss über die Wirkungen von PC-Spielen in den letzten 30 Jahren empirischer Medienwirkungsforschung, sowie \citet[S. 19]{Ladas02}, der erhebliche Auswirkungen auf das Verhalten des PC-Spielers oder seine Einstellungen weder theoretisch noch empirisch nachgewiesen sieht.

\citet[S. 111]{Klimmt06} geht davon aus, dass die Konsequenzen – sowohl die Spiel- als auch die Realitätsbezogenen "von den Nutzer/inne/n nicht intendiert werden, sondern dass sich der Handlungsantrieb von Computerspieler/innen allein auf die positive bewertete Erlebenszustände während der Nutzung bezieht."

\citet[S. 108]{Schöfthaler98} räumt ein, dass die Beschäftigung mit Computerprogrammen auf den Spieler verschiedene Auswirkungen haben kann, die aber vom bevorzugten Spielgenre, vom Spieler sowie dem Spielverhalten abhängt.

\citet[S. 23]{Seemann01} ergänzt, dass eine individuelle Adaption an das neue Medium scheinbar stattgefunden hat, während sich auch die Gesellschaft daran anpasste. Die Effekte des Mediums sind also in Wandlung begriffen, während es an Neuheit verliert und immer mehr in unserer postmodernen Gesellschaft zum Alltag dazugehört.

Die Effekte, die Bildschirmspielen zugesprochen werden, müssen als hypothetische Effekte betrachtet werden, da sie häufig sowohl wissenschaftlich nachgewiesen als auch wissenschaftlich widerlegt werden konnten \citep[S. 7]{Löschkohl95} – es hängt wohl auch davon ab, was der Wissenschaftler zu finden denkt. An dieser Stelle verdeutlicht \citet[S. 174f]{Weizenbaum78} seinen Gedankengang – dem ich mich anschließe – mit einem Witz: „ein Polizist stößt mitten in der Nacht auf einen Betrunkenen. Dieser rutscht auf allen Vieren unter einer Laterne herum und sucht offensichtlich etwas. Er erklärt dem Wachtmeister, er habe seine Schlüssel verloren, "irgendwo da drüben"; dabei zeigte er auf eine Stelle, die außerhalb des Kreises der Laterne liegt. Natürlich fragt ihn der Polizist, warum er die Schlüssel unter der Laterne suche und nicht da, wo er sie verloren habe, und bekommt zur Antwort: "Weil man unter der Laterne besser sieht!". ... In der Tat: was man sucht, findet sich nur da, wo es hell ist. ... Dabei kommt es auf zwei Dinge an: den Umfang des Kreises, der das Universum des Forschers bildet, und auf den Geist, von dem die Forschung geleitet wird. Zum letzteren gehört das klare Bewusstsein, dass es außerhalb des Kreises dunkel ist und dass es Lichtquellen gibt, von denen wir bisher nur wenig wissen".

Wenn wir also von Effekten von Bildschirmspielen ausgehen – und das tun wir der Einfachheit halber an dieser Stelle –, so lassen sich diese Effekte angelehnt an \citet[S. 13f]{Fritz95b} in acht Bereichen unterteilen: Kognition und kognitive Leistungsfähigkeit, Gefühle und Stress, Aggressivität, Sozialität und Sucht, die ich noch mit den Bereichen Persönlichkeitsbildung, Problembewältigung und körperliche Folgen ergänzt habe.

I quote Tolkien in my Thesis!

Das ist das heutige Motto! Es musste sein, und Whiskas wird es mir gleichtun: Tolkien in seiner Arbeit zitieren! Ich meine, bei mir war es gar nicht so schwer: ich packte in das (Unterunter)Kapitel "Nach dem Märchen", in dem Wiemken Überlegungen anstellt, was eigentlich mit den Märchenhelden passiert, wenn er von seinen Abenteuern zurückkommt (ja, doch, es _hat_ was mit Bildschirmspielen zu tun! :D), die Abschiedsstelle von Frodo: "I have been too deeply hurt, Sam. I tried to save the Shire, and it has been saved, but not for me. It must be often so, Sam, when thingsd are in danger: some one has to give them up, lose them, so that others may keep them. But you are my heir: all that I had and might have had I leave to you", die mich beim ersten Lesen zu Tränen rührte und noch bis heute eine Gänsehaut überm Rücken jagt...
Ach, von wegen Gänsehaut (und weil's gerade läuft): Secret Garden's Nocturne. Oder gleich zu last.fm und reinhören. Ja, das ist das Lied, was Prinzessin Phiona in Shrek 2 singt, wo das Vögelchen explodiert! Das ist SO cool, ich könnte es STÄNDIG hören! :)
Okay, mit Tolkien und Secret Garden merkt man schon, ich habe einen guten Tag. Kein Wunder, habe ich das Kapitel "Bildschirmspiele" (vorab) fertiggestellt, und arbeite derzeit am Kapitel "Wirkungen von Bildschirmspielen". Diese Wirkungen unterteile ich in 8 Bereiche:
Kognitive Leistungsfähigkeit, Gefühle und Stress, Aggressivität, Sozialität, Sucht, Persönlichkeitsbildung, Problembewältigung und Kompetenzhygiene und körperliche Folgen.
Dabei gibt es nur ein klitzekleines Problemchen: zum Thema Aggression habe ich ca. 45 Seiten, zum Thema Abhängigkeit 30 Seiten (und noch viele nicht verfolgte Hinweise...), reiner Theorie, ganz zu schweigen von Dutzenden von Seiten Erfahrungsberichte meiner Interviewpartner. Was also tun??
Und das war dann der Zeitpunkt, wo /me die glorreiche Idee entwickelte: ich behandle diese Themen in der Diss nur in aller Kürze. Und wenn ich die Diss dann veröffentliche, über einen Verlag, dann nehmen sie bestimmt die anderen 2 Themen auch. Dann würde ich einfach noch weitere Bücher veröffentlichen!!! Das ist dann sowas wie die endlose Schwangerschaft, ich höre nie wieder auf, Disses zu schreiben! :)
Ne, im Ernst, ich wollte ja schon lange freischaffende Autorin sein (das war mein Plan B für wenn ich mal schwanger bin!), und die Daten die ich für die Diss gesammelt habe reichen wirklich locker für 3 Bücher. Ist das nicht ein toller Plan?? Ich finde, das ist ein toller Plan! :) Ich sollte nur mal mit meinem Dr.-Vater abklären, dass er meinen Plan auch so toll findet! :D
Oder aber, fast noch besser: ich stelle einen Forschungsantrag, um Aggressivität und Computerspiele abzuklären!!! Jaaa, das gefällt mir noch besser! :)
Nein, ich bin nicht auf Drogen. Ich bin im FLow-Rausch! ;)

Ach, eine Sache noch, bevor ichs ganz vergesse: diesen Sonntag halte ich den GC-Vortrag noch einmal online, für alle die, die beim letzten Mal nicht dabei sein konnten. Also, invite ist um 17h50 bei Fidelity im TS:
89.110.132.29:30028, PW: fear. Wer mag ist wie immer gerne willkommen.