Am Montag war es soweit: erstmalig habe ich die Diss - oder was bisher davon steht - ausgedruckt. Es war kaum mehr als ein Ultraschall deshalb, weil es einfach noch ein Fötus ist, unfertig, ungenau, entwicklungsbedürftig usw. Nichtsdestotrotz erfüllte es mich mit Stolz, da es das erste Mal war, dass ich etwas, woran ich nun doch ziemlich lange arbeite, zu sehen bekam. Dieser Stapel Papier, immerhin 140 Seiten, das ist MEIN Kind!
Und nichts besser als einen so erfahrenen Doktorvater wie Dörner, um mich zu beruhigen. "Eine Dissertation ist eine Baustelle, ist immer eine Baustelle. Und wenn man sie abgibt, denkt man, man hätte sie noch viel besser machen können. Und wenn einige Jahre vergangen sind, dann schaut man sie wieder an, und ist unheimlich stolz, wie gut man sie doch gemacht hat".
Als guten "Arzt" hat er dem "Ultraschall" rapide Schlussfolgerungen entzogen: Ich soll nicht versuchen, mit Masse zu beeindrucken, sondern alles was ich zitiere muss einen Grund haben, warum es dort ist. Zitieren, einfach nur um es dort stehen zu haben, macht keinen Sinn. Recht hat er, natürlich! Aber die Angst, den Ansprüchen nicht zu genügen, ist natürlich vorhanden.
Naja, im Kopf habe ich mir schon einiges zurechtgelegt für die Kapitel Motivation, Flow usw. In der Motivation will ich die Spielbeschreibung nochmal aufgreifen - was tragen schließlich Zweckfreiheit oder Quasi-Realität zur Motivation des Spieles bei? Bzw. was von der Motivation sind die Spieleigenschaften?
Derzeit arbeite ich immer noch an den Wirkungen von PC-Spielen, genauer gesagt am Kapitel "Kompetenzhygiene und Problembewältigung". Dabei stellt sich lustigerweise heraus, dass Problembewältigung nur deswegen stattfindet, weil die Leute vom Spielen so eingenommen sind, dass sie ihre Probleme fürs erste vergessen, und damit die nötige Distanz schaffen, um das Problem aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten.
Ist das nicht faszinierend?! :)