Dienstag, 21. April 2009

Ein ♥ für Blogs

Schwierige Aufgabe, Lieblingsblogs zu benennen. Mein Reader hat mit den momentan ca. 40 Blogs ja gut zu schaffen. Wie ich auch, um sie alle zu lesen. Viele davon sind eh nicht deutschsprachig und kommen also für "Ein ♥ für Blogs" nicht in Frage.
Ich nehme mir einfach die Kategorie "Computerspiele und Medien" vor, die passt auch thematisch am Besten hier rein.
Digitale Welten, von Christian Roth, Psychologe und Doktorand in Amsterdam. Hat seine Diplomarbeit schon über GTA geschrieben, wir laufen uns immer wieder über den Weg und teilen einige Ansichten - wenngleich nicht alle. :)
Gedankensplitter, von Michael Grunewald von der evangelischen Kirche in Hessen und Nassau. Spieler, sehr engagiert, organisiert zahlreiche Informationensveranstaltungen. Der Blog wird eher sporadisch aktualisiert.
bildungstechnologie.net/, Blog des Departments für interaktive Medien und Bildungstechnologien der Donau Universität Krems.
Computer Games Studies, Blog der Wiener Computerspielforschung - häufig aktualisiert, sehr interessante Themen.
Medienforschung und Erwachsenenbildung, Blog von Herrn Prof. Johannes Fromme (Uni Magdeburg), der auch die Tagung Game Cultures im März 09 ausgerichtet hat.
Schmidt mit Dete, Blog von Jan Schmidt, Senior Scientist am Hans-Bredow-Institut in Hamburg. Sehr hohe wissenschaftliche Dichte, interessante Publikationen, Calls for Papers, Berichte aus Tagungen, etc.
Nicht deutsprachig, aber aus meiner Blogliste nicht mehr weg zu denken:
der Qblog (You haven't lived until you have died in a MUD) von Richard Bartle, Associate Professor in Essex und Spielentwickler. Dass ich seine Fan bin ist schon länger bekannt, aber wer den Blog liest, versteht das schnell. Er schreibt über Nichtigkeiten und über Tiefgründiges, hat dabei einen so urkomischen Schreibstil, dass selbst das Nachdenken lustig wird.

Und weil er thematisch hier nicht reinpasst, ich ihn aber trotzdem erwähnen möchte: Christian Beer, seines Zeichens Französischlehrer und wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Uni Hamburg. Promoviert über “Emotionales Erleben im Fremdsprachenunterricht am Ende der Sekundarstufe I - eine Längsschnittuntersuchung”. Bloggt aber auch viel über Garten, Software, Organisation und Management. Wird nur zitiert weil ich durch ihn von dieser Aktion "Ein ♥ für Blogs" erfahren habe.


PS. Für weitere Hinweise über Blogs, die hier reinpassen würden, bin ich dankbar!!

Montag, 13. April 2009

Godwin's law

Ich kann meine Diss nicht abgeben, ohne in meinem Blog auf das Gesetz von Godwin eingegangen zu sein. Dieses besagt, dass "As an online discussion grows longer, the probability of a comparison involving Nazis or Hitler approaches one."
Ähnlich zu Murphy's Law liegt dem kein Naturgesetz zugrunde, sondern lediglich Erfahrung. Aber es ist faszinierend, mit welcher Treffersicherheit diese beiden Gesetze greifen. Tausend Mal gesehen. Häufiger Vorläufer des Hitler- oder Nazivergleichs ist übrigens der Begriff "Meinungsfreiheit". Faszinierend, einfach faszinierend.

Sonntag, 5. April 2009

Aggressivität und IKEA

Heute bin ich kräftig am Rumverschieben. Das Kapitel Motivation ist jetzt weiter vorne und deutlich umfangreicher, da es auch das zentrale Kapitel darstellt.
Ich habe die Aggressivität bspw. unterteilt: zum einen ist sie unter dem Aspekt der Aggressionsregulation (Katharsistheorie) in die Motivation eingeflossen, da einige Spieler eben deshalb spielen, um ihre Aggressionen abzubauen.
Die ganze Diskussion um Amokläufe, Persönlichkeitsveränderung und Aggressivitätssteigerung durch digitale Spiele habe ich im Kapitel Wirkungen belassen.
Dabei stolperte ich auf eines meiner Lieblingszitate von Feibel (2004):
„Wir alle haben schon einmal beobachten können, wie Kinder beispielsweise am Gameboy über eine besonders hohe Hürde des Spiels nicht hinauskamen und darüber immer zorniger wurden. Sie fluchen und werden von Wutanfällen durchgeschüttelt. Gibt es da noch einen Zweifel? Natürlich machen Computerspiele aggressiv. Das geben sogar alle Hersteller von Computerspielen freimütig zu. Aber, so fahren sie dann mit einem wichtigen Einwand fort, jedes Spiel mache aggressiv, wenn man verliert. Stimmt. Im Grunde lösen beim Spieler nicht brutale oder Gewalt verherrlichende Szenen Wutausbrüche aus, sondern nur das Scheitern. Wir Erwachsenen kennen dieses Gefühl höchstens beim Zusammenbau von Möbelstücken. Wir alle haben schon mal voller Wut den Imbusschlüssel in die Ecke gedonnert, ohne dass wir die gewichtige Frage ‚Macht Ikea aggressiv?‘ aufgeworfen hätten“ (Feibel, 2004, S. 143).
FEIBEL, Thomas: Killerspiele im Kinderzimmer - Was wir über Computer und Gewalt wissen müssen. Düsseldorf : Walter Verlag, 2004

Stimmt. Es gibt viele Dinge, die einen aggro machen, ohne dass sie Gewaltdarstellungen beinhalten würden. Neben dem IKEA-Beispiel fallen mir zahlreiche andere ein: der Computer, der nicht drucken will, der Computer, der unsinnig Fehlermeldungen von sich gibt, LateX, das einfach ums Verrecken nicht kompiliert. Gerade in der Technik sind Mängel an der eigenen Kompetenz aufgrund von misslungenen Selbstwirksamkeitserfahrungen gang und gäbe.
Außerdem: beim Klavierspielen: die eine Stelle, wo man sich IMMER verspielt; beim Nähen: die eine Naht, die GAR NICHT klappt; das versehentliche Schneiden von bereits verarbeitetem Stoff, etwas fast fertig genähtes, das aufgrund von Gewichtsschwankungen nicht mehr passt. Das verbrannte Essen, die versalzene Suppe, der verspätete Bus. Der plötzliche Regen auf dem Weg zu einem wichtigen Termin, der Typ, der einem die Vorfahrt nimmt.
Es gibt SO VIEL davon!
Allen gemeinsam? Das Gefühl von absoluter Ohnmacht, von Zweifeln an der eigenen Fähigkeit... Kompetenzmangel, Gefährdung der eigenen Handlungsfähigkeit.
Eigentlich recht einfach zu verstehen, warum man Selbstwirksamkeitserfahrungen braucht. Nur erstaunlich, dass die Menschen nicht viel häufiger in die Luft gehen und Dinge um sich werfen...

Programme beim Arbeiten

Habe ich aus dem vorigen Bild ausgeschnitten: Programme, die offen sind, während ich für die Diss arbeite:
1. WinEdt, weil ich darin arbeite;
2. Microsoft Excel, wo ich den Fortschritt logge;
3. Firefox: dict.leo.org, monimays.blogspot.com;
4. iTunes / last.fm (ohne Musi geht gar nix!);
5. Eigene Dateien/Promotion;
6. Adobe reader: neuest kompilierte diss.pdf-Version;
7. Spaz (twitter), pidgin (gtalk, icq, yahoo messenger usw.) und Skype: mache ich bei Bedarf aus.
Relativ häufig schalte ich noch Paint ein, um Bilderchen zu erstellen.

Loggen und Bloggen

Bevor ich es vergesse: ich halte das Loggen von Überarbeitungen der Diss für eine ausgesprochen sinnvolle Sache. Mit wenig Aufwand schafft man es so, den Überblick zu behalten.
Ich habe eine einfache Excel-Datei, es gibt sicherlich elegantere Lösungen, aber diese ist recht praktisch.
Spalten: Datum angefangen, Kapitel, Inhalt (was wird gemacht), Typ, Datum abgeschlossen. Die Felder sind recht selbsterklärend, Typ bezieht sich auf einige wenige Kategorien, die ich der Einfachheit halber noch eingefügt habe: A für's Ausschlachten (kürzen), B für Bibliographie, D für ausdrucken (z.B. für die Korrektur), E für ergänzt, Ü für überarbeiten, V für verschoben (wenn man Unterkapitel z.B. hin- und herschiebt), W für WinEdt (am Anfang habe ich in Word gearbeitet und erst wenn der Text fertig war habe ich ihn in WinEdt eingefügt), WK für WinEdt kompiliert, Z für Zusammenfassung.
Nein, die Typen wären nicht unbedingt notwendig gewesen. Aber ich arbeite auch mit bedingten Formatierungen, und dafür sind Typen recht nützlich. z.B. Datum abgeschlossen fehlt: Zeile rot (=da gibts noch was zu tun); WK: Zeile grün (=bis dahin war alles ok, da Kompilation gefunzt hat) usw.
Momentan hat mein Log über 500 Einträge der letzten Paar Jahre, und bei einer Arbeit, die aus 52 Unterdokumenten besteht und über 500 Seiten stark ist, möchte ich nicht mehr drauf verzichten (auch wenn ich das Bloggen gelegentlich auch als Loggen verwendet habe, bspw. indem ich größere Zusammenhänge dokumentiert habe).