Ich bin ja eigentlich fast fertig. Aber das hätte ich nicht geschafft, wenn ich nicht eine Reihe von kleinen und großen Helferleins hätte. Und weil ich erst letzte Woche von einem Tool erfahren habe, das mir VIEL erspart hätte, hätte ich's schon früher gekannt, will ich Euch in meine Betriebsgeheimnisse einweihen:
1. Spracherkennungssoftware: Dragon Naturally Speaking. Ich bin zwar eine schnelle Tipperin, aber ich rede ja noch schneller als ich tippen kann. Diese Software ist zwar nicht ganz billig, aber ich finde sie wirklich super toll. Damit habe ich meine ganzen Interviews transkribiert und meine ganzen Bücherzusammenfassungen geschrieben. Nur ein Beispiel, was sie ohne zu stottern (zugegebenermaßen ist sie gut trainiert) schreiben kann:
"Da Intersubjektivität als wissenschaftlich-methodologisches Prinzip gefordert wird, versucht man innerhalb der quantitativen Verfahren, die Einflüsse des Forschers und des Erhebungsinstruments auf die Ergebnisse so weit wie möglich zu reduzieren beziehungsweise zu eliminieren. Nach Meinung von Kritikern eines solchen Vorgehens lassen sich diese Einflüsse aber nicht eliminieren, weil die Involviertheit des Forschers in den Forschungsprozess ein unumgehbarer und notwendiger Faktor der Ergebnisproduktion sei. Daher beschritten die Quantitativen mit einer immer weitergehenden Instrumentalisierung der Erhebungsmethoden einen falschen Lösungsweg, weil er die Abhängigkeit der Methode im Vorwort zu untersuchenden Gegenstand und die substantielle Verstrickung des Forschers in den Prozess der Untersuchung leugne".
LAMNEK, Siegfried: Qualitative Sozialforschung. Weinheim : Beltz Verlag, 2005.
Das gute ist: ich kann wirklich in normaler Sprechgeschwindigkeit lesen, das packt sie gut!
2. Transkriptionssoftware: F4, eine ganz einfache, kostenlose Software, die (für mich) alles kann, was sie können muss: Stop (F1), Abspielen/Pause (F4), zurück (F3) und vor (F5) und Zeitstempel (F8). Die Wiedergabegeschwindigkeit kann ebenfalls eingestellt werden.
3. Aufnahme von Interviews: Windows Media Encoder. Gibts kostenlos für alle offiziellen Windowsnutzer.
4. Schreibsoftware: ich bin ein Weichei, aber ein ganz hartes. Deswegen habe ich die Diss in einer Mischung aus MS Word (weil ich mich damit sehr gut auskenne, vieles automatisieren konnte usw.) und LateX geschrieben. Also Text in Word verfasst, in WinEdt (Shareware) verfrachtet und dort angepasst/feinjustiert. Wenn jemand mit TeX arbeitet, kann ich WinEdt nur empfehlen, obwohl ich nach den 2 Jahren vllt. 1/18 der Funktionen kennengelernt habe... (Es kann einfach ALLES!)
5. Literaturverwaltung: da gibt es zwei Dinge. Für LaTeX ist Jabref das beste (kostenlose), was ich gefunden habe. Nicht sehr überzeugend, muss ich zugeben. Deswegen habe ich die Literaturverwaltung einfach in einer Worddatei gemacht (Aua, ich weiß! :) ) und hoffe, dass was besseres kommt. Letzte Woche erfuhr ich dann von Zotero, die Software, von der ich wünsche, ich hätte sie viel früher schon gekannt. Hintergrund: die meisten Bücher, die ich ausleihe, fasse ich auch zusammen. In den Zusammenfassungen sind auch Zitate mit Seitenangabe, die ich direkt übernehmen kann. Und Zotero kann genau das indexieren. Ich gehe z.B. auf Amazon, klicke auf das Icon, Zotero indexiert das Buch (Autor, Buchname, Verlag, blabla). Danach brauche ich nur meine Zusammenfassung mit diesem Buch zu verlinken (man kann "Dateien hinzufügen") und schon habe ich alles beisammen, was ich brauche. Man kann auch mehrere Bibliotheken anlegen und natürlich alles mit Tags versehen.
Im Idealfall gibts jetzt irgendwann mal eine Lösung, die beides (LateX + Inet) integriert. Ich hoffe nur, dass ich sie dann nicht mehr brauche, weil ich dann schon sowas von fertig bin! ;)
6. Generelles Management: da ist MyLifeOrganized für mich ungeschlagen. Es gibt eine kostenlose Version, die zwar nicht alles kann, aber trotzdem ziemlich viel. Man kann Projekte anlegen, priorisieren, zuteilen, Aufgaben bestimmen, Due Dates setzen usw... Mein Bruder ist von der Professional Version hin und weg, es gibt eine Demoversion davon. Und es gibt natürlich auch eine Handheld-Version dazu, wenn man sich von der Software gar nicht mehr trennen kann oder möchte.