Mittwoch, 13. Juni 2007

Gewalt im Fernsehen

Heute war anlässlich der 18. Bamberger Hegelwoche (Thema: Macht und Verantwortung der Medien) ein Vortrag von Prof. Gruber zu hören. Überschrift: Schlag auf Schlag. Wie viel Gewalt verträgt das Fernsehen?
Der Vortrag war sehr kurzweilig, die Qualität des Vortrags sowie der trockene Humor von Prof. Gruber fesselten und erlaubten doch bei diesem sehr ernsten Thema ein gelegentliches Schmunzeln.
Was auch sehr interessant war war, dass er keine Schuldigen suchen wollte, und auch das öffentliche-rechtliche Fernsehen nicht unbedingt verteidigte. Er sagte, unter welchen Umständen Gewalt auch in den Öffentlichen-Rechtlichen vorkommt (in Kontext eingebettet, nicht als Selbstzweck, informations- oder erkenntnisbringend), und dass das so sein muss, da Gewalt eben Teil des menschlichen Lebens sei.

Was mich - auch nach der Einführung von Prof. Simon-Schäfer - beschäftigte war die Frage der Mündigkeit der Bürger. Wenn es heißt, Computerspiele fördern die Aggression (was wissenschaftlich ja nicht wirklich bestätigt ist!), und Killerspiele gehören verboten, dann schreien alle (Erwachsene) nach ihrem Recht auf Freiheit und Meinungsfreiheit und was weiß ich alles. Also fragte ich Prof. Gruber, wie man mit diesem Argument umgehen könne.
Er zweifelte eigentlich die Mündigkeit der Bürger an. Aber ich kann einem erwachsenen Menschen nicht seine Mündigkeit absprechen, selbst wenn er sonst wie ignorant ist... Ich kann einem Erwachsenen doch nicht bevormunden, bloß weil ich denke, dass ich besser weiß, was für ihn gut ist?! Sonst haben wir hier gleich wieder Inquisition und Hexenverbrennung...
Andererseits sind ja Gesetze nicht für mündige Bürger gemacht, sondern um sicher zu stellen, dass auch unmündige Menschen sich so verhalten, dass die Menschheit weiterhin bestehen kann...