Samstag, 8. Dezember 2007

Ergebnisse der LIT2007 in Leipzig

So, nun sitze ich auf der LIT 2007 in Leipzig, ich habe mein Reisemarathon - zumindest bisher - gut überlebt.
In einem der Vorträge, nämlich in dem von Sven Wedig, wurde die Suchmaschine wazap vorgestellt. Sowas wie Google, halt nur für Spiele. Lohnt sich mal reinzuschauen (ich könnte mir gut vorstellen, diese Datenbank auch für meine Diss zu verwenden)...

Die 2 nächsten Vorträge - von K. P. Jantke und der von Günther Kreuzberger/V. Henning - fassten erstaunlicherweise psychologische Begriffe auf.
Jantke sprach von den Patterns - den Mustern, wie sie entstehen und erfasst werden -, und rief auch aktiv zur interdisziplinären Zusammenarbeit auf, darunter mit Psychologen (gib mir eine Stelle und ich bin auf dem Weg! ;) ).
Das Thema würde sich - das brauche ich wohl gar nicht zu erwähnen - super mit dem Ansatz von Csikszentmihalyi und dem Begriff des Flows decken!
Kreuzberger sprach von der Bestimmtheit, wieviel davon man braucht oder ertragen kann, und von der Kompetenz. Ich war hin und weg.
Von ihm kaum auch folgendes Bild:


, dass in meinem Verständnis viel von dem aufgreift, was wir selber in der Psychologie machen. Die Neugierde ist direkt mit der Unbestimmtheit verknüpfbar, die Kompetenz ist halt die Kompetenz, die Kontrolle ist die Selbstwirksamkeit, die Souveränität ist das Erleben der eigenen Kompetenz.
So ist man doch gerne unter Informatikern! ;)

Mein eigener Vortrag lief glaube ich ziemlich gut: ich habe ihn noch etwas gekürzt (die Spielertypenseiten habe ich ausgeblendet, nur anhand der einen Folie frei erzählt), lag gut in der Zeit, und es wurden nicht nur sehr viele gut begründete Nachfragen (was mich sehr gefreut hat) gestellt, sondern es kamen auch noch in der Pause viele Leute und stellten weitere Fragen. Außerdem - und das hat mich fast am Meisten gefreut - waren meine Begriffe: Explorer, Achiever, Affiliation... - in aller Munde. Da sieht man, die Leute haben es wirklich ernst genommen und irgendwo verinnerlicht.
Außerdem habe ich einige Leute wiedergesehen, die ich (aus der GC) schon kannte, viele neue habe ich kennengelernt. Und einer überraschte mich besonders damit (er kam erst nach meinem Vortrag auf die Tagung), dass er sagte "ich habe in Deinem Blog rumgelesen und kannte die Präsentation daher schon". So, denke ich mir, macht Bloggen besonders Spaß! :)

PS. Ein Vortrag findet doch noch besondere Erwähnung: an der Universität Duisburg-Essen wurde in Zusammenarbeit von Psychologie, Informatikern usw. ein Spiel entwickelt, kokonga, mit dem Kinder lernen können, was die Aufmerksamkeitsdefizitstörung ausmacht (bspw. zuviel plappern, alles gleichzeitig machen usw.), und gleich Verhaltensalternativen mit auf den Weg bekommen.
Das Ganze ist recht bunt und sehr kindergerecht angepasst. Also, ich finde die Idee gut! :)