Samstag, 5. April 2008

Form und Inhalt

Neulich schrieb Jan Schmidt was zum Thema Geschlechterunterschiede beim Bloggen.
Es hat mich nachdenklich gestimmt. Stimmt es, stimmt es nicht?
Ich kenne wenige Frauen die bloggen. Ich kenn insgesamt nicht viele Blogs. Für die meisten fehlt mir der Nerv. Und die Zeit, die guten zu suchen. Es ist nur sehr selten, dass ich mich mit einem Blog anfreunden kann, von dem ich den Verfasser nicht kenne (und das ändere ich dann auch recht rasch :) ).
Aber wenn ich jemand kenne, der einen Blog schreibt, dann lese ich den meist total gerne - und sei es nur, um des Gefühls des Beteiligtseins Willen. Socializer halt.
Dabei mag ich zwar so Überlegungsblogs, oder thematische Blogs, aber meine Präferenz liegt in solchen Überlegungen, wo man den Verfasser auch durchsieht.
Hört sich vllt. banal an, aber ich schreibe wie ich gerne lese. Manchmal so ein bisschen um den Brei drum rum, nicht so viele neue Infos, halt eher labern.

Jan sagt auch im Interview auf jetzt.de, dass "der Anteil der Männer in den sichtbaren Blogs – also den Blogs, die oft zitiert werden und verlinkt werden – sehr viel höher ist. In einer Auswertung der 180 meistverlinkten Blogs haben wir festgestellt, dass deren Betreiber zu 75 Prozent männlich waren, obwohl unter allen Bloggern die Geschlechterverteilung in etwa gleich hoch ist".
Ich würde auch darauf tippen, dass Frauen eher zu vorgefertigten Templates und Plattformen tendieren a la MySpace oder Blogspot, während Männer eher ihr eigenes Ding machen. Vllt. auch weil sie mit der Technik eher zurecht kommen. Und ich glaube auch, dass Frauen sich vllt. weniger um Inhalt und mehr um Persönliches bemühen.
Andererseits habe ich ja meinen eigenen Blog in den letzten Tagen technisch optimiert (Gimmicks for the win! Tag-cloud, Chat, Besucherzähler...) und stelle fest, dass das allein schon mein Schreibstil irgendwie verändert (weil ich mir bspw. um die Labels mehr Gedanken mache).
Was mich dran erinnert, dass ich noch ein neues Label brauche: Drumrum, für das, was über eigentlich nichts spricht! :)

Mein Fazit? Männer schreiben technischer, Frauen persönlicher. Auf mich trifft das zu. Aber hey, Qualität ist mir eh lieber als Quantität! Lieber kenne ich meine Leser - oder habe das Gefühl, dass sie das Gefühl haben, sie kennen mich - als dass ich 1000 Zugriffe am Tag habe, aber keine Ahnung, wer sich für das interessiert, was ich schreibe. (Oder aber ich schreibe das nur, weil ich keine 1000 Leser habe, und wenn ich solche hätte, würde ich was ganz Anderes schreiben! :) )