Montag, 7. Januar 2008

Aggressivität und das Lernen - das Finale

Tja, manchmal sind einfache Dinge so einfach, nicht wahr? ^^
Kaum fragt man seine Spieltheorie-Liste... Schon bekommt man viele viele Antwortsansätze.
Seit Wochen und Monaten zerbrach ich mir den Kopf darüber, wie ich gegen die von Manfred Spitzer aufgestellte richtig anmutende Theorie der Gewaltaneignung durch digitale Spiele entgegenwirken könnte.
Dass die Lerntheorie richtig ist, davon muss ich ausgehen. Es spricht zu viel dafür, die Theorie ist schon seit mehreren Jahrzehnten (ja, die Psychologie ist halt net so alt! :P) etabliert, es gibt hundertfache Belege dafür.
Im Kern sagt sie aus, dass etwas, was verstärkt wird (intrinsisch oder extrinsisch, also intern oder extern belohnt), bevorzugt erneut verwendet wird.
Das beobachten wir tagtäglich, selbst wenn man keinen Hund oder kleines Kind in der näheren Umgebung hat: wenn man das Jackett der Kollegin lobt, zieht sie es plötzlich häufiger an, usw. usf.
Also die Lerntheorie stimmt.
Aber es stimmt nicht, dass man durch digitale Spiele aggressiver wird - wo also liegt der Fehler???
Es war so einfach, eigentlich! Die ganze Zeit vor meiner Nase.
Mein Fehler war zu glauben, dass in den Spielen Aggression enthalten ist.
Ist sie aber nicht.
Kein Stück.
Die Handlungen, die im Spiel ausgeführt werden, beinhalten keinerlei Aggression.
So wie das Tippen gerade ebenfalls keine Aggression beinhaltet.
Selbst wenn die Buchstaben, die ich tippe, also die digitale Darstellung meiner nicht aggressionshaltigen Handlung, vor Blut triefen würden, und ich mit jedem Buchstaben einen Schuss abgeben würde, so wäre die Handlung dennoch aggressionsfrei.
Deswegen: Lerntheorie stimmt, Aggressivität wird dennoch nicht über digitale Spiele gelernt, weil die Handlung, die gelernt wird, prinzipiell aggressionsfrei ist. Und die Darstellung ist m.E. nicht der Inhalt der Verstärkung durch die Lerntheorie (sonst müsste ich so Karten auch immer besser malen können ;) ).
Zumindest für das erste bin ich nun zufrieden! :)