Sonntag, 18. November 2007

Pädagogisch wertvolle Spiele

Im Grund wollte ich dazu nichts mehr schreiben, aber ich sehe mich gezwungen.
Thomas Wanhoff regte sich gerade über den angedachten deutschen PC-Spielpreis auf, und dass niemand die wird spielen wollen.
Stimmt.
Und warum nicht?
Weil unsere Welt komplett abgesättigt ist von pädagogisch Wertvollem.
Das Fernsehprogramm ist pädagogisch wertvoll, Schule sowieso, das ganze Nachmittagsprogramm von Musikinstrumenten und Sport und Töpfern und was weiß ich was unsere Kinder noch alles machen ist pädagogisch wertvoll.
Was dabei beinah lustig ist: wir denken, dass wir mit unserem pädagogisch Wertvollen wissen, was wir tun, aber wir wissen es gar nicht.
Es kann sein, dass diese ganzen Van-Gogh- und Mozart- und Einstein-DVDs unglaubliche Nebenwirkungen bringen. Bspw. dass Kinder immer schlechter 3D erkennen können, ihre Reaktionsfähigkeiten verkümmern und sie in einer natürlichen Umgebung überhaupt nicht mehr lebensfähig sind.
Das ist natürlich nicht wichtig, solange unsere hochkomplexe postmoderne und technikgestütze Zivilisation überlebt. Aber wenn die mal Hops geht, dann werden wir sehen, was unsere vielen Sprachen und die super hohen Intelligenztests gebracht haben.
Was ich sagen will: ein bisschen freier Raum sollte für Kinder und Jugendliche noch vorhanden sein. Es muss nicht alles immer pädagogisch (das ist eine so unglaublich arrogante Haltung, zu denken, wir wissen besser als die Natur, was für die Entwicklung gut und sinnvoll ist) wertvoll sein. Es darf auch mal verdreckt und spaßig und einfach sinnlos zugehen.
Lernen ist toll, aber Spaß entsteht nicht umsonst. Spaß, Lust und Freude sind die stärksten Mechanismen der Natur, uns zu zeigen, dass wir etwas Gutes und Sinnvolles tun...